Das UNPOP-Ensemble zeigt derzeit das Stück "Fairycoin" im Theater Kosmos. (Foto: Caro Stark)
Silvia Thurner · 24. Jän 2010 · Musik

Ein musikalisch flammendes Einstandsfest für die neue CD „Cabaret“ des „Dusa Orchestras“ am Dornbirner Spielboden

Das fünfjährige Bandjubiläum und die Taufe der neuen CD namens „Cabaret“ feierte das Dusa-Orchestra gebührend und mit zahlreichen Musikerfreunden. Im voll besetzten Spielboden war die Stimmung hervorragend, so übertrug und steigerte sich der Esprit der Musiker zusehends. Ein Fest war zu feiern und alle machten freudig mit. Der Akkordeonist Goran Kovacevic ist die treibende Kraft, doch er stellt seine herausragenden musikalischen Fähigkeiten und auch sein Engagement für das Ensemble nie zur Schau. Diese sympathische Art dankt ihm in Vorarlberg inzwischen eine große Fangemeinde.

Als das „Dusa Orchestra“ mit Peter Lenzin am Saxophon, Enrico Lenzin am Schlagzeug und Patrick Kessler am Bass zusammen mit dem Akkordeonisten Goran Kovacevic auf die Bühne trat, fuhren sie unmittelbar mitten hinein in die Musik, die ihnen Wurzeln und Inspirationsquelle bietet. Impliziert wurde eine Fahrt - wohl mit dem Orient-Express - in die Gegenden östlich des Mittelmeerraumes.

Feiern mit Freunden

Zum Fest hatte das Dusa-Orchstra Sängerinnen und Musiker eingeladen, die mit ihnen bisher ein Stück des Weges musiziert haben. Zuerst sang Nika Perunovic mit dem Ensemble slowenische Volkslied-Balladen. Ihre Stimme klang eigentümlich, einen besonderen Touch erhielt ihr Ausdruck in den tieferen Lagen. Als Überleitung nahm Goran Kovacevic die Stimmung des Volksliedes auf und improvisierte darüber. Allmählich kristallisierte sich beim witzigen Werk mit dem sinnigen Titel „Take 7-9-5“ auch Bekanntes heraus wie beispielsweise „Take five“ von Paul Desmond. Als Demco Bajramovic mit seiner Gitarre und rauchigen Stimme ein Stück über Django Reinhardt anstimmte, reagierte das Publikum begeistert. Das Gemütvolle und die Melancholie der Musik sowie die vertrackten Rhythmen und Transformationen kehrten die Musiker mit einer bewundernswerten Leichtigkeit heraus. Eine weitere Bereicherung erhielt das Dusa-Orchestra mit Gavro Nikolic an der Geige. „Gipsy Magic“ brachte eine gute Mischung zwischen Schwelgen im melodischen Fluss und groovigem Fundament.

Verbindungslinien zwischen Jugoslawien, Ostafrika und New Orleans

Im zweiten Set gesellten sich die fünf „Sonus Brässler“, Stefan Dünser, Attila Krako, Andreas Schuchter, Wolfgang Bilgeri und Harald Schele dazu und brachten nochmals eine andere Klangfarbe mit ein. So wandelte sich das Dusa-Orchestra mitsamt den Gastmusikern in „Funky Wall“ in Richtung Big Band. Mit dem Blechbläserquintett „Sonus Brass“ verbindet Goran Kovacevic eine Art musikalische Seelenverwandtschaft. Dass sie sich hervorragend verstehen, war auch in ihrem musikalischen Einverständnis zueinander erlebbar. Die dargebotenen Kompositionen von Goran Kovacevic waren teilweise auch beim Brass Spektakel im vergangenen Herbst zu hören. In der vollen „Dusa-Besetzung“ und im Geist des hier erlebten Konzertes wirkten die Stücke höchst emotional und geistreich sowie voller Lebenslust und dies selbstverständlich auf höchstem musikalischem Niveau. Besonders beeindruckend war der Spannungsbogen der Suite „Sweet Tansania“, die im Schlagzeugsolo von Enrico Lenzin kulminierte. Verstärkt wurde die Band durch die Sängerin Tanja Smitran, die sowohl musikalisch als auch optisch die Männercrew auf der Bühne ideal ergänzte.