Das Wiener Burgtheater war mit Molières „Der Menschenfeind“ unter der Regie von Martin Kušej im Bregenzer Festspielhaus zu Gast. (Foto: Matthias Horn)
Silvia Thurner · 13. Mär 2017 · Musik

Der Weg ist das Ziel - der Landeswettbewerb „prima la musica“ machte besondere Talente sichtbar

Knapp 400 Kinder und Jugendliche aus Vorarlberg haben aufregende Wochen und Monate mit viel Musik hinter sich. Intensiv bereiteten sie sich für ihren großen Auftritt beim Landeswettbewerb „prima la musica“ vor. Im Vorarlberger Landeskonservatorium, im Pförtnerhaus sowie in der Musikschule Feldkirch gab es während der vergangenen Woche viele Kurzkonzerte zu hören und selbstverständlich hofften danach alle Musizierenden auf ein möglichst positives Feedback von Seiten der Jury. Zum Abschluss des Wettbewerbes wurde in der bis auf den letzten Platz gefüllten Kulturbühne AmBach bei einer feierlichen Matinee den jungen Musikerinnen und Musikern gratuliert. Einblicke in das herausragende Niveau boten Musikdarbietungen von den sechs Solisten Perotin Götz (Marimba), Patricia Nägele (Blockflöte), Alina Winsauer (Klarinette), Anton Doppelbauer (Horn), Anna Albrich (Flöte) und Anja Niederwolfgruber (Fagott) sowie dem "Scott Quartett" und der "Frechdachs-Musig".

Von der Anspannung der vergangenen Tage und der konzentrierten Atmosphäre während des Wettbewerbs war bei der Sonntagsmatinee in Götzis nichts mehr zu spüren. Mit Freude und in ausgelassener Stimmung nahmen die teilnehmenden jungen Musikerinnen und Musiker ihre Auszeichnungen entgegen. Der Direktor des Vorarlberger Musikschulwerkes, Peter Heiler, moderierte den fröhlichen Vormittag. Er lobte die außergewöhnlichen Leistungen der musizierenden Kinder und Jugendlichen, die, unterstützt von engagierten Musiklehrerinnen und –lehrern auf dieses Ziel hin gearbeitet haben.

Gute Rahmenbedingungen


Gleichzeitig dankte Peter Heiler den politisch Verantwortlichen und namentlich Frau Bernadette Mennel, denn die Vorarlberger Landesregierung stellt hervorragende Rahmenbedingungen zur Verfügung. Diese machen es beispielsweise möglich, ausschließlich Juroren aus anderen Bundesländern beziehungsweise aus dem benachbarten Ausland zu engagieren.

Die beiden Ziele, nämlich die Begabtenförderung einerseits und eine Orientierungshilfe an der Schnittstelle zur Hochschule andererseits, wurden in diesem Jahr erstmals bewusst getrennt. Für weit fortgeschrittene Jugendliche, die vor der Entscheidung stehen, ihr Musizieren zum Beruf zu machen, bot „prima la musica“ erstmals ein reizvolles Angebot. In der Kategorie IIIplus konnte das Feedback der Jury zugleich auch als Gradmesser für bevorstehende Aufnahmeprüfungen oder Probespiele betrachtet werden.

Ein voller Erfolg war auch die erstmals ausgesprochene Einladung an Volksmusikensembles. Auf Anhieb nahmen dreizehn Ensembles die Herausforderung an und stellten gute und authentisch musizierte Volksmusik ins Rampenlicht.

Ausgewählte Stücke


Bei der Festmatinee erklang eine Auswahl von Kompositionen, die ein sehr breites musikalisches Spektrum absteckte. Einleitend spielte Perotin Götz das Stück „Hombre d’Aout“ von Eric Sammut für Marimba. In seinem ebenmäßigen Spiel breitete er einen Klangteppich aus, der die Aufmerksamkeit des Publikums bündelte. Amüsant präsentierte das „Scott Quartett“ mit Lea Christa, Christina Scap, Fridolin Schöbi und Elisa Kessler das beschwingte brasilianische Stück „Tico-tico no fubà“ von Zequinha Abreu. Einen großen Stilwechsel brachte die „Frechdachs-Musig“ (Rebecca Kaufmann, Eva Lenz, Lukas Laimer, Jakoba Natter und Oliver Bucher) die „s’Wäldarbähnle“ in passendem Outfit spielte und sang. Viel Beachtung fand das originelle Werk „Articularoar 2“ der deutschen Komponistin Agnes Dorwarth. Patricia Nägele interpretierte die Zwiesprache zwischen einer Blockflöte und Vokalisen in einer wunderbar lockeren und mitreißenden Art. „Das Eichhörchen“ für Klarinette solo hat Florian Winsauer für seine Tochter komponiert und sie bot das unterhaltsame Stück mit viel Raffinesse dar. Mozarts Romanze aus dem Hornkonzert Nr. 3 spielte Anton Doppelbauer. Mit dem Andante aus dem G-Dur Konzert op. 29 von Carl Stamitz sowie dem Triste und Allegro aus der f-moll Sonate von G.Ph. Telemann beendeten die Flötistin Anna Albrich und die Fagottistin Anja Niederwolfsgruber den bunten Abschluss des diesjährigen „prima la musica“ Wettbewerbes.

Sonderpreise wurden für herausragende Interpretationen und höchste Wertungsnoten vergeben. Doch am Ende ist allen bewusst, dass die Liebe zum Instrument und zur Musik über Punktewertungen stehen.