Keine Übergangslösung fürs Filmforum Bregenz im Metro Kino
Die unerfreuliche Abhängigkeit der Filmclubs von kommerziellen Betreibern
Schon im Herbst 2023 stand das Metro Kino Bregenz vor dem Aus. Damals kündigte Pächter Sakir (Jack) Sahin seinen Vertrag auf 31.12.2023. Eigentümer Lukas Pasi erklärte zwar Anfang November 2023 in einem für die KULTUR geführten Interview das Kino nahtlos weiterzuführen und auch das Filmforum Bregenz programmierte schon die für Jänner 2024 zugesagten erweiterten Spieltermine, wenige Tage später erklärte Pasi aber, dass das Interview hinfällig sei, da aus betriebswirtschaftlicher Sicht und der begrenzten Zeit die Umsetzung nicht ausgeführt werden könne.
Gescheiterte Bemühungen um Übergangslösung
Die drohende Schließung rief die Stadt Bregenz auf den Plan und in Verhandlungen zwischen Eigentümer, Stadt und Sakir Sahin konnte erreicht werden, dass der Pächter die Kündigung zurückzieht und das Kino bis Ende 2025 betreibt, Stadt und Land dafür die Hälfte der Pacht übernehmen. (vgl. KULTUR Dez/Jän 23/24, S. 10)
In der Folge gestaltete sich die Zusammenarbeit zwischen Eigentümer und Pächter aber zunehmend schwierig. So klagte Sakir Sahin vermehrt, dass der Eigentümer auf Forderungen nach dringend nötigen Erhaltungsmaßnahmen unter anderem bei Heizung und Beleuchtung nicht reagiere (vgl. KULTUR Nov 24, S. 48 ff.). Der Pächter zog die Konsequenzen und kündigte im Dezember 2024 auf 31. März 2025 seinen Vertrag.
Dies veranlasste erneut die Stadt zum Handeln, doch die Gespräche mit den Parteien über eine Fortführung des Kinobetriebs bis Ende 2025 führten zu keiner Einigung. Um bis zur von Pasi geplanten großen Sanierung, die rund zwei Millionen Euro kosten soll, eine Übergangslösung fürs Filmforum zu ermöglichen, wurden dem Verein für die Zeit von April bis Dezember 2025 monatlich von der Stadt 2 000 Euro und vom Land 1000 Euro Sonderförderung zugesagt. Geplant waren sechs Vorstellungen des Filmforums von Mittwoch bis Samstag, der restliche Kinobetrieb sowie das Café sollten geschlossen bleiben.
Nach langwierigen Verhandlungen wurde der Vertrag zwischen Filmforum und Eigentümer am 5. März unterzeichnet. Der Filmclub sollte wie bisher für Programmierung und Filmbeschaffung verantwortlich sein, während der Eigentümer die Verantwortung für die technische Abwicklung übernehmen sollte. Das Filmforum erstellte schon das April-Programm und bestellte die Filme, doch wenige Tage später wurde der schon schriftlich vereinbarte Weiterbetrieb vom Eigentümer wieder abgesagt, da es in der Kürze der Zeit nicht möglich gewesen sei, einen kostendeckenden Spielbetrieb – mit all den damit verbundenen Herausforderungen – im Haus zu realisieren.
Ab April wird es somit in Bregenz nicht nur kein reguläres Kinoprogramm, sondern auch kein Programm des Filmforums geben. Mögliche Alternativen für punktuelle Vorführungen werden vom Filmclub geprüft, in der Schwebe ist, ob im Metro Kino die heurigen Veranstaltungen des Freudenhauses stattfinden werden.
Den ganzen Artikel mit Schlussfolgerungen aus diesen Turbulenzen und Anmerkungen zum Sanierungsprojekt fürs Metro Kino Bregenz finden Sie in der nächsten Print-Ausgabe der KULTUR (April 25), die am 26.3. erscheinen wird.
Bisher erschienene Artikel zu diesem Thema (für Abonnent:innen):
KULTUR Dez 23/Jän 24
KULTUR Nov 24
KULTUR Februar 25