Tonbruket: Forevergreens
Kontrabassist Dan Berglund, Gitarrist/Keyboarder Johan Lindström, Martin Hederos an Piano, Synthesizer und Geige sowie Drummer Andreas Werliin haben sich nach ihrem letzten erfolgreichen Album „Nubium Swimtrip“ drei Jahre lang anderen Projekten zugewandt – die ersten drei unter anderem der Theatermusik für eine Kaurismäki-Inszenierung am Royal Dramatic Theatre Stockholm, während letzterer sich auf avantgardistische Band-Projekte wie Fire! oder Wildbirds & Peace Drums konzentrierte.
Mit ihrem vierten Album „Forevergreens“ knüpfen Tonbruket an ihrem alten Erfolgsrezept an und verlustieren sich nicht mit Evergreens – wie der Albumtitel vermuten ließe, wenn man die Band nicht kennt –, sondern mit elf Eigenkompositionen im Spannungsfeld von instrumentalem Post-Rock, entschubladisiertem Jazz und avantgardistischem Folk. Sie lieben den Kontrast und das Experimentieren mit Sounds, stellen sanft dahinrollende Jazz-Tunes neben krachend dahinbretternden Rock oder düstere Synthesizer-Attacken neben atmosphärisch-schrägen Geigen-Folk. Vier Superindividualisten bündeln hier ihre enormen kreativen Fähigkeiten und laden zu einer ungestümen musikalischen Parforcejagd durch abwechslungsreiche Soundlandschaften ein – wobei einmal mehr der gefinkelte Saitenzauberer Johan Lindström als Primus inter Pares den Löwenanteil an kompositorischem Input geliefert hat. Sensibles Aufeinanderhören und berstende Explosivität sind gleich wichtig – auch dieses Kontrastpaar bringen die vier gar nicht unterkühlt wirkenden Schweden locker unter einen Hut.
(ACT)
