Tobias Grabher, die Camerata Musica Reno und Michael Köhlmeier bescherten dem Publikum ein „österliches Cineastenfest“.
Peter Niedermair · 12. Jun 2017 · Ausstellung

Vom Begreifen zum Verstehen – Die Galerie in der Poststelle Hirschbühl zeigt in einer Doppelausstellung Tiefdrucke von Melanie Berlinger und neue Skulpturen aus Holz von WolfGeorg und Uwe Filzmoser

Die Galerie in der Poststelle Hirschbühl am Dorfplatz in Schwarzenberg zeigt vom 10. bis 25. Juni 2017 in einer Doppelausstellung Tiefdrucke von Melanie Berlinger und neue Skulpturen aus Holz von WolfGeorg und Uwe Filzmoser, die in der Werkstatt ARTquer von Erika Lutz entstanden sind. Berlinger stellt in ihren Druckgraphiken Vergrößerungen von Naturobjekten dar, Insekten und anderes winzig Getier, oftmals Fundstücke, die sie von Spaziergängen mitbringt. Im Tiefdruck, einer Technik aus dem 15. Jahrhundert, werden diese faszinierenden Geschöpfe detailgenau wiedergegeben. Auf den Blättern bestechen die Insekten dann, losgelöst von ihrem natürlichen Kontext und überdimensioniert abgebildet insbesondere durch die mikroskopisch geschärften Konturen. Franz Kafka, wäre er an diesem Freitagabend, 9. Juni, anlässlich der Eröffnung bei der Hirschbühl gewesen, hätte vermutlich nicht nur „die Verwandlung“ etwas anders geschrieben, sondern sich auch gedacht, Hilfe komme doch eher aus Schwarzenberg denn aus Bregenz. Auch Günter Grass hätte seine literarischen Insekten nicht bei Steidl in Göttingen sondern bei Melanie Berlinger drucken lassen. Wie bei Berlinger, so stehen auch die neuen Holzobjekte der ARTquer Künstler für Erzählungen, die zunächst faszinieren und staunend machen, sie wirken mitunter grotesk, gar bizarr und verweisen auf die Vielfalt und Einzigartigkeit jener Lebewesen, von denen es so zahllos viele gibt, dass wir mitunter achtlos auf sie treten, aus Angst, Gleichgültigkeit oder Arroganz. Die ARTquer Künstler erweitern den Kunstbegriff und stellen indirekt Fragen wie, wer denn ein Künstler sei; sie stehen per se für Inklusion und Akzeptanz der Vielfalt von Menschen. Mit diesen jungen Künstlern, ihrer faszinierenden kreativen Energie, ihrem gewieften Humor und ihrer Kunst, die sie so charmant präsentieren, begreifen und verstehen wir die großen Bögen der menschlichen Existenz, vom Herz, zur Hand, zum Hirn, in einem fort auf einem Karussell, wie Kunst im Kreisverkehr. Spinnen, die überdimensioniert groß in ein Eckfenster der Galerie gehängt sind, „bewachen das Haus und beschützen die Bewohner“, wie WolfGeorg plausibel zu berichten weiß. Margarete Müller aus Bregenz spielte bei der Eröffnung Akkordeon und sang wunderbare Lieder, denen die sehr zahlreich erschienen Gäste aufmerksam zuhörten.

Melanie Berlingers Fundstücke

Aus ihrer relativ jungen und dennoch vielfältigen wie umfangreichen künstlerischen Biographie ragen zwei Aspekte heraus, auf die ich näher eingehen möchte, weil sie beide in dieser Ausstellung zentral auftauchen. Zum einen ist es die Auseinandersetzung mit dem Philosophen Walter Benjamin in ihrer Arbeit an der straßenseitigen Wand neben dem Fenster „Die künstlerische Obliegenheit der Hand“, Aquatinta auf Büttenpapier, eine Arbeit, die sich wie ein roter Faden durch ihre künstlerischen Perspektiven zieht, zum andern – repräsentiert durch die zahlreichen Tiefdrucke von Insekten hier an den Wänden der Galerie – der Spaziergang als Methode und Akt der Exploration, um ihre erfahrenen und durchwanderten Umwelten zu kartographieren.

Spaziergang als Methode

Sie folgt dabei dem Basler Soziologen Lucius Burkhardt, u.a. bekannt geworden durch seine Kooperation mit dem Zürcher Architekten und Schriftsteller Max Frisch und dann mit „Die Kinder fressen ihre Revolution. Wohnen – Planen – Bauen – Grünen.“ - herausgegeben von Bazon Brock, erschienen bei DuMont, Köln 1985. Dieser Lucius Burkhardt hat die Spaziergangswissenschaften entwickelt, die Promenadologie, auch Strollology genannt; er hat besonders in Kassel geforscht und gelehrt, einer Stadt, wo am Samstag, 10. Juni die Documenta 14 beginnt, die wichtigste Kunstschau der Welt, die in diesem Jahr erstmalig in zwei Städten parallel, zeitlich ein wenig verschoben, stattfindet, Athen und Kassel.

Die Promenadologie ist eine Wissenschaft, die sich mit der Erfassung und gedanklichen Einordnung der Umwelt durch Promenieren und Ambulieren beschäftigt. Der Soziologe Lucius Burckhardt begründete sie zusammen mit seiner Frau Annemarie Burckhardt in den 1980er Jahren im Rahmen seiner Lehrtätigkeit an der Gesamthochschule Kassel. Die Promenadologie entwickelte Burckhardt aus Aspekten der Soziologie und des Urbanismus. Ursprünglich in Diskursen der Stadt- und Landschaftsplanung verankert, wurden Projekte der Spaziergangswissenschaft wiederholt im Kontext zeitgenössischer Kunstausstellungen rezipiert. Ziel der Promenadologie ist das konzentrierte und bewusste Wahrnehmen unserer Umwelt und dabei das Weiterführen des bloßen Sehens zum Erkennen. So geht es der Promenadologie darum, die Umgebung wieder in die Köpfe der Menschen zurückzuholen. Hierbei dient der Spaziergang sowohl als „Instrument“ zur Erforschung unserer alltäglichen Lebensumwelt, als auch zur Vermittlung von Inhalten und Wissen. Der Spaziergang ist insbesondere geeignet, Raumeindrücke und räumliche Bezüge unmittelbar zu vermitteln, da Raum letztlich nur durch die eigene körperliche Bewegung durch denselben erfahrbar ist und etwa nur durch „rein wissenschaftliche Beschreibung“ nicht erfassbar ist.

„Insectum“ – Eine Sammlung

Bei Melanie Berlinger ist das Sammeln von Fundstücken auf Spaziergängen als künstlerische Tätigkeit in den letzten Jahren mehr und mehr in den Fokus ihrer Arbeit gerückt. Es wurde zu einer Methodologie der Aneignung und zum Portrait über einen begangenen Abschnitt, eigentlich zur schrittweisen Erforschung der Lebenswelt. Sie entwickelt dabei eine Geste des Sammelns als in einem Prozess, den sie systematisiert. Daraus entstehen Serien wie „Insectum“, eine Sparte von Fundstücken, die sie ganz besonders fesselt, in der Auseinandersetzung mit Tieren und der Differenz wird das Mensch-Sein verhandelt. Insekten, sagt sie, sind das ultimativ Andere. Sie besitzen keinen geschlossenen Blutkreislauf, keine Lungen und bestehen aus einzelnen Teilen. 60 % aller beschriebenen Tierarten sind Insekten. Die kulturelle Tradition der Insektendarstellungen reicht bis ins Mittelalter zurück, wo in christlichen Darstellungen Insekten mit dem Teufel identifiziert wurden. Die einzelnen Fundstücke mit ihren unterschiedlichen formalen Elementen und Strukturen werden druckgrafisch stark vergrößert wiedergegeben. Sie werden quasi zu einer Dokumentation des Vor-Gefundenen.

„Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit“

Vor dieser Ausstellung hier bei Hirschbühl in Schwarzenberg kuratierte sie mit Florian Gerer, dem neuen Vorsitzenden von KunstVorarlberg, die themenfokussierte Ausstellung „Reproduktion“ in Anlehnung an den Essay von Walter Benjamin „Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit“. Von Melanie Berlinger und Florian Gerer kommen Idee und Konzept für die 19 KünstlerInnen umfassende Ausstellung, die in der Villa Claudia in Feldkirch im Mai 2017 zu sehen war. Kern der Auseinandersetzung sind die Thesen Walter Benjamins zur Nutzung von künstlerischen Reproduktionstechniken und deren gesellschaftlicher Wirkung und Wahrnehmung besonders an den Beispielen Fotographie und Film. Gleichzeitig bot die Ausstellung einen Einblick in die Entstehung und Weiterentwicklung diverser künstlerischer Druck- und Reproduktionsmedien.

Frühe Techniken der Reproduktion

Künstlerische Reproduktionstechniken gab es schon längst vor der Fotographie und dem Film. Im antiken Griechenland kannte man bereits den Guss und die Prägung, solcherart massenhaft hergestellten Gegenstände waren Münzen und Terrakottawaren. Bereits in der Zeit der ersten Städte im Mezopotamien, Urk, Uruk, jener legendären ersten Stadt der Welt, in der Gilgamesch, ein sumerischer Gott und König regierte, gab es Holzstempel in Ton. Dort wurde die Schrift zur Kennzeichnung der Tonkrüge entwickelt, in denen Olivenöl und Getreide gelagert wurde. Im sumerischen Uruk wurden die ersten Tontafeln mit Keilschrift hergestellt. Diese ersten schriftlichen Aufzeichnungen stellten keine Mythen oder Versdichtungen dar, sondern waren in erster Linie landwirtschaftliche Listen und Tabellen, die als Gedächtnisstütze für die Buchführung und als Informationen über die soziale Verwaltung der Stadt und des Reiches verstanden wurden. Die Göttin Mnemosyne warnte vor der Schrift. Durch diese werde der Mensch die Erinnerung verlernen und das Erfahrene dem Vergessen anheim geben.

Viel später erst, im 15. Jht., entwickelte Gutenberg die beweglichen Lettern, revolutionierte den Buchdruck und veränderte die Möglichkeiten der Textreproduktion. Dies führte zu gesellschaftlichen Veränderungen, war u.a. der Schmierstoff der Geschichte für die Renaissance und Aufklärung. Galileo Galilei, neben Kopernikus und Kepler definierten und das neue heliozentrische Weltbild, für die Kirche und den Klerus waren der Buchdruck giftiges Teufels Werk, das man zensurieren musste.

Das Dani Caravan Memorial für Walter Benjamin in Port Bou

Nicht zufällig entwickelte Benjamin in der „Hauptstadt des 19. Jhts“, wie er Paris nannte, seine Methode für das „Passagenwerk“: die Stadt als Lesebuch der Geschichte zu begreifen. Benjamins Exil umfasste nicht nur Paris, sondern enthielt eine europäische Dimension. Migration, Identität, Sprache und Denken in einer anderen Kultur sowie Geschichte und Erinnerung sind heute ebenso aktuell wie damals zur Entstehungszeit des Aufsatzes. Der israelische Künstler Dani Caravan hat auf dem Platz vor dem Friedhof in Port Bou 1994 ein faszinierendes, sehr stimmiges Memorial für Walter Benjamin eingerichtet, eine eiserne Treppe, die auf eine Stelle unten im Meer zugeht, wo das Wasser vier Felsstücke umspült. An dieser pyrenäischen Küste zwischen dem französischen Cerbère und dem katalanischen Port Bou sind Tausende auf Flucht umgekommen. Die Stiege endet an einer Plexiglasscheibe etliche Meter vor dem Meer; Dani Caravan entnahm dem Passagenwerk Walter Benjamins einen für die Geschichtsforschungsdiskurse interessanten Gedanken: „Schwerer ist es, das Gedächtnis der Namenlosen zu ehren als das der Berühmten. Dem Gedächtnis der Namenlosen ist die historische Konstruktion geweiht. Walter Benjamin, G.S. I, 1241“

Erika Lutz und die Werkstatt ARTquer

ARTquer ist eine Ateliergemeinschaft von besonderen Menschen und bietet ein kreatives Angebot für junge Menschen mit Behinderung, die sich in den Arbeitsmarkt integrieren möchten oder einfach kreativ tätig sein wollen und in inspirierender Atmosphäre unter Anleitung von Erika Lutz künstlerisch gestalten können. Ihr Interesse neben der eigenen künstlerischen Arbeit, unter anderem ist sie eine gefragte Lampen- und Lichtkünstlerin, gilt besonders der Behindertenarbeit und der Kunst als Ressource in der Arbeit mit Menschen mit komplexer Behinderung sowie mit Kindern und Jugendlichen. Wissenschaftliche Grundlagen dazu bietet Georg Theissen, ein führender Rehabilitationspädagoge, der an der Martin-Luther Universität in Halle an der Saale/Wittenberg forscht und lehrt. Die Aktivierung persönlicher Ressourcen, dazu zählen Stärken, Kompetenzen, Begabungen, Vorlieben, Humor, hat neurobiologisch nachweisbar positive Wirkungen im Rahmen psychosozialer und pädagogischer Unterstützungsleistungen. In Bezug auf Menschen mit Lernschwierigkeiten oder komplexen Behinderungen können wir – wie Erika Lutz in ihrer Diplomarbeit an der Pädagogischen Hochschule schreibt - die Kunst als Unterstützungsressource nutzbar machen, d.h. die Wirkung, die von der Sache Kunst ausgeht, therapeutisch und pädagogisch aufbereiten.

Kunst als ein Ressourcen aktivierender Prozess

Durch die Beschäftigung mit Kunst können sich Menschen mit komplexen Behinderungen als selbstwirksame Individuen wahrnehmen und so die eigenen Ressourcen stärken. Das künstlerische Schaffen wirkt identitätsstiftend, lern- und entwicklungsfördernd, es stärkt das Selbstbewusstsein und fördert zudem die Kreativität. Die Auseinandersetzung mit Kunst ermöglicht elementare Material- und Objekterfahrungen, was basale, Sensor- und psychomotorische Erlebnisse bewirkt .

Die Möglichkeiten, um mit Kindern, Jugendlichen und Menschen mit besonderen Bedürfnissen Kunst als Ressource zu nutzen, reichen von der Aktionskunst, Land-art, über Schwarzlichttheater, Theater, Musik, Performances, Literatur bis hin zur Bildenden Kunst, wo sie, im Falle von nichtakademischen Künstlern mit Behinderung als sogenannte „Außenseiter Kunst“ , „Outsider Art“ oder „Art Brut“, bezeichnet wird. Der Begriff „Art Brut“ wurde von dem französischen Maler Jean Dubuffet geprägt, der Zeit seines Lebens auf der Suche nach diesem Unverfälschten war, das – frei von modischen Vorbildern und Traditionen – den momentanen geistigen Zustand des Künstlers ausdrücken sollte. Er gründete 1947 in Paris die Compagnie de l´ Art Brut mit dem Ziel, so genannte Außenseiterkunst zu sammeln, zu dokumentieren und bekannt zu machen. Das von gesellschaftlichen Normen Unberührte erkannte Dubuffet als den Ursprung aller künstlerischen Schöpfung. Der von Dubuffet geprägte Begriff ,Art Brut’ lässt sich als rohe, unverfälschte Kunst übersetzen. Im angloamerikanischen Sprachraum gilt der Begriff „Outsider Art“, zu Deutsch „Außenseiter Kunst“.

WolfGeorg - Insekten, Spinnen und Skorpione

DECTICUSALBITRANS FABRICIUS (Rote Heuschrecke) 2017 – STACHELSKORPION 2017 – RIESENSKORPION 2013 – GEFÜRCHTESTEN.SPINNE 2015 – In seinen Kunstwerken begegnen wir einer Technik, die wir bei WolfGeorg schon seit einigen Jahren sehen können. Allerdings ist es nicht ein Mehr vom Selben, sondern zunächst einmal eine – was den künstlerischen Schaffensprozess anlangt – intensive Vertiefung und Feinziselierung jener Praktiken, die er sich im kreativen Umgang mit Holz aus Erfahrung angeeignet hat. Auch die Geschichten und Erzählungen um diese Tiere wiederholen sich zu einem grundsätzlichen Teil, ist der Akt der Wiederholung doch eine der strategisch-vielfältigen Methoden und Strukturen, mit diesem Anderssein gut leben zu können. Auf die Bedeutung der Wiederholung für den Menschen an sich sollte man in diesem Zusammenhang wieder einmal hinweisen. Phil Glass, der großartige Komponist, Musikkünstler und Regisseur hat in der Musik Beispiele dafür geschaffen, etwa die Oper „Einstein on the Beach“, die 1993 in New York an der Brooklyn Academy of Music uraufgeführt wurde. Bei WolfGeorg steht weiterhin die Auseinandersetzung, die bereits John Berger in seinem bekannten Aufsatz „Warum wir Tiere anschauen“ thematisiert, dass sich der Mensch als das genuin Andere begreifen und sich als Zoon politicon verstehen kann, und zwar an diesem Anderen, am Tier in diesem Fall wird eine Projektion sichtbar, indem WolfGeorg ihm, dem Tier, eine Schutzfunktion zuspricht, als mitunter sehr gefährlich aussehender Beschützer des Menschen.

Uwe Filzmoser - Insekten, Spinnen und kleine Nagetiere

GRÜNE SPINNE MIT PELZ 2017, AMEISE 2017, WEISSE RATTE MIT ROTEN AUGEN 2015. Uwe, der wie WolfGeorg bereits seit vielen Jahren zu Erika Lutz in die Werkstatt in der Felsenau kommt, ist neben seinen Holzskulpturen auch ein großer Geschichtenerzähler, er liest mit Begeisterung Charles Dickens Romane, studiert Stadtpläne von London, wo wir gelegentlich die Spuren von Oliver Twist nachverfolgen. Er ist einer der immer weniger werdenden Briefeschreiber, von Hand und mit Bleistift, in denen er mir von seinen Reisevorhaben berichtet. Man könnte sich ihn gut vorstellen als jenen Antiheld Max, der in „Wo die wilden Kerle wohnen“, von Maurice Sendak, mit seinem Boot „more than a year“ auf dem großen Teich dahinsegelt, bis er die wilden Kerle trifft, die ihn zum König machen, mit allem Pomp und allen Insignien und dabei ein Fest machen, dass sich die Äste biegen und der Wind vor lauter Lärm, den die Wilden Kerle veranstalten …

Beachtlich sind auch die drei Bilder des Jugendlichen Leon Wust – „Zeichnungen mit Insekten“ -, die er mit feinen Faserstiften „macht“, die in diesem Jahr zum großen Erstaunen der Eltern aber auch von Erika Lutz entstanden sind. Leon „zeichnet“ nicht, er „macht“ – Leon macht Wiesenlandschaften mit Insekten, ganz so wie das Leben spielt. „Blume ist Kind von Wiese“ … Mit dieser Ausstellung gelingt Theresa Hirschbühl ein weiteres Mal eine faszinierende Zusammenschau von Gegenwartskunst aus Vorarlberg. In den Mittelpunkt gestellt sind hochelaborierte Kunstwerke, die von intensiver Auseinandersetzung zeugen. Das eint alle vertretenen Künstlerinnen und Künstler dieser Ausstellung. Alle erzählen Geschichten. Es lohnt hinzugehen und zu verweilen, sich einzulassen in die Tiefdrucke der Melanie Berlinger, die eine kleine Welt groß machen, erkennbar, Kunst als jener schräge Gegenentwurf zur Welt, um diese sichtbarer zu machen - begreifbarer, verstehbarer.

 

09.06.2017 - 25.06.2017 |  Galerie in der Poststelle Theresa Hirschbühl, Dorfplatz Schwarzenberg: Melanie Berlinger, ‚Tiefdruck'‘; ARTquer, Skulpturen aus Holz, tgl. 9 - 12, 15 - 19