Das Wiener Burgtheater war mit Molières „Der Menschenfeind“ unter der Regie von Martin Kušej im Bregenzer Festspielhaus zu Gast ( Foto: Matthias Horn))
Karlheinz Pichler · 13. Apr 2013 · Ausstellung

Unikat B präsentiert sich als sinnliche Oase für junges Design

Unter dem Motto „Unikat sucht Liebhaberin“ zeigt die kleine, aber feine Kreativmesse „Unikat B“ in den ehrwürdigen Räumlichkeiten des Bludenzer Schlosses Gayenhofen bis morgen, Sonntag (14.4.) eine Auswahl von Exponaten internationaler Jungdesigner.

Die Unikat B – das „B“ steht für „Bludenz“ – unterscheidet sich von der Feldkircher ArtDesign dadurch, dass sie erstens deutlich kleiner ist und sie sich zweitens – wie aus dem Namen ersichtlich – auf Unikate konzentriert. Nachdem sich am Freitagabend (12.4.) um 19 Uhr die Pforten der Messe für geladene Gäste öffneten, folgte am 20 Uhr für einen recht großen Besucherstrom die offizielle Eröffnung der im 14. Bestandsjahr befindlichen „sinnlichen Kunstoase für die schönen Dinge des Lebens an der Schnittstelle von Angewandter Kunst, Handwerk und Design“, wie sich die Unikat B selbst definiert.

Aus über 100 Ausstellungsbewerbern hat eine Jury, bestehend aus Reinhold Ludwig, dem Herausgeber des Kunstmagazins Art Aurea, und dem Unikat-B-Kurator Wolfgang Burtscher (nicht zu verwechseln mit dem ehemaligen Vorarlberger ORF-Intendanten), eine Auswahl von 36 heimischen und internationalen Designern zusammengestellt. Eine Kooperation mit der renommierten Modeschule Hetzendorf bei Wien bewirkt, dass sich etliche Shooting Stars der österreichischen Modeszene in der Alpenstadt präsentieren können. Erstmals gibt es auch ein von Art Aurea kuratiertes Forum für internationale JungdesignerInnen.

Von der Klang- bis zur Korallenform


Das Spektrum der zu kaufenden Unikate reicht von Mode, Schmuck, Taschen, Keramik, Glas und Porzellan bis hin zu Gegenständen der Tischkultur. Als „Klangformen“ bezeichnet etwa der deutsche Designer Alexander Seitz seine Schalenobjekte. Das Besondere an diesen ist, dass der Zackenverlauf des Randes den Amplitudenschwingungen von Musikstücken entspricht. Auf Keramik ausgerichtet ist der aus Dannenfels (D) kommende Manfred Braun. Auffallend etwa seine goldenen „24-Karat“-Kaffeetassensets.

Bereits zum dritten Mal an der Unikat B mit dabei ist das Porzellan-Atelier Claudia Biehne und Stefan Passig aus Leipzig. Die beiden Porzellankünstler warten mit exklusiven Lampen und äußerst filigranen Porzellanskulpturen auf, die formal stark an Korallengewächse erinnern und eines sehr aufwändigen Herstellungsprozesses bedürfen. Wie Passig im Gespräch betont, ist er nicht nur vom Ambiente des Schlosses sehr angetan, sondern auch vom großen (Kauf-)Interesse, das seinen Objekten seitens der Besucher bislang entgegengebracht werde.

Kleider mit Doppelfunktion


Auch im textilen Bereich gibt es vieles zu sehen, vom Pulswärmer bis zur ausgefallenen Hutkollektion. Mit eigenwilligen Kleidern weiß beispielsweise die Hohenemser Designerin Susanne Rößl zu gefallen. Ihre Stücke sind sprichwörtlich multifunktional und für alle möglichen Anlässe anpassbar. Sie zeigt unter anderem lange Kleider, die man zum Radfahren anziehen kann. Anschließend lässt sich das Innen nach außen stülpen und die Trägerin ist dann bestens gerüstet für einen Theaterbesuch.

Miriam Schreinzer, Gesamtleiterin der Unikat B, meint zum Fokus auf junges Design: „Es geht darum, sich im Alltag mit schönen Dingen zu umgeben und die eigene Lebensqualität zu verbessern. Dabei versuchen wir, mit den Kreationen vor allem das junge Publikum zu erreichen.“ Traugott Schneidtinger, Erfinder der ArtDesign Feldkirch und ebenfalls beim Opening zu Gast, sieht in der Unikat B keine Konkurrenz zur ArtDesign, sondern, nicht zuletzt wegen deren präzisen Positionierung auf Unikate, eine Bereicherung für die Vorarlberger Designerlandschaft.

Unikat B
Schloss Gayenhofen, Bludenz
Sa, 13. April: 12-22 Uhr (ab 18 Uhr „Unikat sucht Liebhaberin“ mit
Josef Dominger, Tagtool, DJ „Bowsar“ und Weinverkostung)
So, 14. April: 10-19 Uhr
www.bludenz.at/unikatb