Aus der Form und wieder zurück - Karl-Heinz Ströhle in der Feldkircher Galerie Feurstein
Ströhle schafft seine freistehenden Objekte, die an runde, durchlässige Behausungen oder Käfige erinnern, aus punktgeschweißten Stahlbändern, die durch Luftstöße oder manuelle Impulse in tänzelnde Schwingungen versetzt werden können. Der Künstler bezeichnet diesen Prozess, in dem ein bestehender Zustand temporär aus der Form gerät und dann wieder zurück in die Ursprungsform tendiert, als „Aformation“. Je nach Stärke der Impulse, erzeugt das vibrierende Objekt unterschiedliche Raumeindrücke, die zwischen Stabilität und Instabilität angesiedelt sind.
Das Prinzip der Aformation
Diesem Prinzip der „Aformation“, von Deformation und Rückbildung, folgen auch die Wandarbeiten Ströhles. Federstahlkreise werden verformt und die Linien der solcherart entstehenden "gequetschten Kreise" mit Hilfe eines speziellen Druckverfahrens auf die Bildträger aus Baumwolle oder Leinen übertragen. Die aus der Kreisform abgeleiteten Geometrien und Liniensysteme erinnern teils an große Blasen, die sich durch Abstoßung verformen und wieder in die Ursprungszustände zurückdrängen. Oder, so es sich um auf reine Linienstrukturen reduzierte „Quetschungen“ handelt, an vielfach übereinandergelegte Achterbahnen. Die neueren Öl-Bilder auf Baumwolle werden durch zusätzliche formale Elemente wie Abdrücke von Staubstaugerschläuchen oder Gummireifen angereichert, die der Künstler dem Bildträger ebenfalls durch Abklatschtechniken einschreibt.
Karl-Heinz Ströhle
Galerie Feurstein, Feldkirch
Bis 27.6.2015
Di, Mi, Do, Fr 14-18, Sa 11-14
www.galeriefeurstein.at