Neu in den Kinos: „Challengers – Rivalen“ (Foto: MGM)
Manuela Cibulka · 28. Feb 2022 · Aktuell

Ritual für die Erde

Die für 27. Februar geplante „Euter-Erhebung" musste aufgrund der Windverhältnisse auf unbestimmte Zeit verschoben werden. In einer Presseaussendung teilte das Team des Projektes „Ritual für die Erde" – Barbara Anna Husar, Künstlerin, Eugen Nussbaumer, Pilot und Elmar Bertsch, Dokumentation – Folgendes mit: „Die Ankündigung basierte auf stabilen Wetterprognosen über viele Tage im Voraus. Das Strömungsverhalten der Winde hat jedoch kurz vor der geplanten Erhebung unerwartet gedreht. So war ein Ballonstart am Sonntag, den 27. Februar 2022 nicht möglich. Der Schweizer Pass Lunghin ist eine Wasserscheide und eine Wetterscheide zugleich. Unser Pilot wartet für das Projekt auf eine Freigabe innerhalb der nächsten beiden Wochen. Danach ist eine Alpenüberquerung aus thermischer Sicht erst wieder ab Oktober möglich. Wir sind uns bewusst, dass die Kunstaktion nur in einem synergetischen Zusammenspiel mit der Natur realisiert werden kann."

Angefangen hat alles bereits 2018, als im August die erste „Euter-Erhebung" in Raggal Plazera im Großen Walsertal stattfand. Diese stand im Zeichen der höheren Sichtbarkeit des Festivaldiskurses „Mensch und Rind“ im Rahmen des Walserherbstes. Am 23. August 2020 startete Barbara Anna Husar vom Symphonikerplatz in Bregenz in Kooperation mit der Historischen Schifffahrt Bodensee unter dem Titel „Bregenzer Luftspiele" eine „Euter-Erhebung" zur Jungfernfahrt der MS Österreich, des ersten historischen Kunstschiffes Europas. Ein weiteres Mal sah man ihren Euter-Ballon am Nationalfeiertag 2020 über Wien. Er fuhr für eine wertschätzende Kommunikationskultur und begegnete bewusst dem Bild der traditionellen Leistungsschau des Bundesheeres mit dem Impuls „Euter statt Eurofighter".

„Euter-Erhebung" über den Schweizer Alpen

Am Sonntag, den 27. Februar lässt die in Feldkirch geborene Künstlerin Barbara Anna Husar ihr soziale Euter-Skulpur zum fünfzehnten Mal - dieses Mal im westösterreichischen Walgau - aufsteigen und setzt damit ein Zeichen für unsere Zukunft im Einklang mit der Erde. Dem Wind übergeben werden 1001 Kinderbotschaften über der Dreifachwasserscheide am Schweizer Pass Lunghin in den Albula-Alpen, Graubünden. Die kommende „Euter-Erhebung“ genannt das „Ritual für die Erde“ ist Barbara Anna Husars Beitrag zur Initiative „Wasser teilen" der One Body of Water Association, die sich der hydrologischen und kulturellen Bedeutung der kontinentalen Wasserscheide und dem Umgang mit der Ressource Wasser in Europa widmet. Ins Leben gerufen wurde die Initiative von der Schweizer Fotografin und Künstlerin Regina Hügli, die sich seit Jahren mit dem Element Wasser beschäftigt. Im Zentrum ihrer Projekte steht die Bedeutung des Teilens der dynamischen, kommunizierenden Ressource, mit politischen, wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Aspekten.
Der in den Schweizer Alpen gelegene Pass Lunghin auf 2644 Meter über dem Meer ist der wichtigste Knotenpunkt hydrologischer Räume in Zentraleuropa, ein Ort, von dem aus die Wasser in fast alle Himmelsrichtungen fließen: zur Nordsee, zum Schwarzen Meer, zum Mittelmeer, und der sich dadurch als idealer Ort mit Symbolcharakter für die Fahrt eignet. Diesen zu überqueren stellt für den Euter-Piloten Eugen Nussbaumer, der schon über 2.500 Fahrten absolvierte, eine Herausforderung dar. Heißluftballone bewegen sich mit dem Wind und es bedarf daher passender Winde, in verschiedenen Höhen, um das Ritual zu ermöglichen.
„Ein fliegendes Euter – rosa und prall gefüllt mit Wünschen von Kindern – schwebt über einer Märchenlandschaft hoch in den Bergen. [...] Das schwebende Euter richtet unseren Blick auf die Essenz des Lebens: Wasser tränkt die Böden und nährt die Lebewesen. Ohne Wasser sind wir nichts. Ich danke den Künstlerinnen Regina Hügli und Barbara Anna Husar dafür, wie unbeschwert sie uns diese Wahrheit vor Augen führen und – so hoffe ich – den Wunsch wecken, Sorge zu tragen“ fasst Simonetta Sommaruga, Schweizer Bundesrätin des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation, das Ansinnen der kommenden „Euter-Erhebung" zusammen.
Die Wünsche für die Zukunft der Erde wurden mit Hilfe eines Videoaufrufes gesammelt und von den teilnehmenden Kindern auf Blätter aus ihrer Umgebung geschrieben, auf dass sie von Barbar Anna Husar der Welt übergeben werden.
(Informationen entnommen der Presseaussendung Christina Werner, Wien)

Barbara Anna Husar: Ritual für die Erde
27. 2. Start im westösterreichischen Walgau
Pass Lunghin, Albula-Alpen, Graubünden 


www.euter.art
www.sharing-water.net