Neu in den Kinos: „Challengers – Rivalen“ (Foto: MGM)
Raffaela Rudigier · 12. Aug 2021 · Aktuell

Kulturelles Miteinander an der Grenze Vorarlberg-Westallgäu

„Nähe trotz Distanz mit den Mitteln der Kunst“ lautet der Titel eines Kunstprojekts an der Grenze zwischen Vorarlberg und dem Westallgäu. Eine Woche lang wird mit einem Kunstweg, Workshops und einem interaktiven „Klangbad“ das kulturelle Miteinander an der Landesgrenze ausgelotet. Mit dabei sind namhafte Vorarlberger Künstler wie Marbod Fritsch und Albrecht Zauner.

Grenzüberschreitende Kunstprojekte in den Gemeinden Sulzberg-Thal und Scheidegg-Scheffau sind ein zentrales Anliegen des im Rothachtal verorteten „Förderkreis Kunst- und Kulturprojekt Rothachtal e.V.“. Das diesjährige Projekt „Nähe trotz Distanz mit den Mitteln der Kunst - NDMK21“ sei eine Reaktion auf die Herausforderungen der Zeit und verfolge das Ziel mit dem Medium Kunst Nahtstellen für menschliche Begegnungen und einen positiven Ausblick zu schaffen. Auf diese Weise will der Verein der Schwere und Ohnmacht dieser Zeit etwas entgegensetzen.

Eine menschliche Orgel

Die Angebote der Kunstwoche bringen Menschen auf interessante Art zusammen: So soll beispielsweise am 21.8.21 ein sehr spezielles „Klangbad“ 120 Klangläufer*innen an der Grenze als eine Art menschliche Orgel zusammenführen. Unter der Leitung von 
Medienkünstler Jörg Oswald und Sänger Burkard Wehner starten die 120 Klangläufer*innen in vier Gruppen in beiden Ortskernen und spielen dabei auf mobilen Orgelpfeifen insgesamt 14 verschieden Töne. Mit 20 Metern Abstand werden die Personen in die Strecke eingetaktet“ und es legt sich ein Klangbad über das Rothachtal. Wenn alle unterwegs sind, ertönt die Gesamtkomposition. Angelehnt ist diese Aktion an die Verwendung des Alphorns als Distanz überwindendes Medium. Der konzertante Höhepunkt erfolgt mittels Vokalimprovisation und Klangpainting.

Kunstweg über die Grenze der Rothach hinweg

Vom 20.8. bis zum 19.9.21 wird ein 3 Kilometer langer Kunstweg die beiden Grenzgemeinden durchziehen. Dabei nimmt der Weg landschaftstypische, charakterprägende Merkmale auf, etwa Wasser, Wiesen, Stadel oder Grenzhäuschen. 10 Künstler*innen erarbeiten hierzu Objekte, Raum- und Installationsflächen, beziehen Menschen und Aktionen in ihre Arbeiten nach Möglichkeit mit ein. Für das transnationale Projekt sind Künstler*innen aus beiden Ländern geladen. Mit dabei sind: Albrecht Zauner, Marbod Fritsch, Wolfgang Hoffelner, Max Schmelcher, Otto Zech, Jörg Oswald, Peter Rädler, Ruben Pfanner, Rainer Düvell und Claudia Speißer.
Das Rahmenprogramm bietet darüberhinaus Sommerateliers, Orgelpfeifenbau-Workshops, Bewegungsateliers und Kunstwanderungen. Alles davon ist durchdrungen vom Spiel mit Nähe und Distanz und dem Ausloten von Zwischenräumen.