"Rickerl – Musik is höchstens a Hobby" derzeit in den Vorarlberger Kinos (Foto: 2010 Entertainment / Giganten Film)
Raffaela Rudigier · 28. Mai 2021 · Aktuell

CampusVäre Dornbirn – Entwicklung und Bespielung des Campus Areals

Dornbirn soll ein neues Kreativwirtschaftszentrum nach dem Vorbild der Linzer Tabakfabrik bekommen. Am Areal Campus V, dem Standort der FH Vorarlberg und der Postgarage, sollen alte Industriehallen aktive und partizipative Stadtteilentwicklung ermöglichen.

Die ehemaligen „Sägenhallen“ mitten in Dornbirn zählten bis in die 1970er Jahre zu einer der größten Buntwebereien Österreichs. Um die Jahrtausendwende kaufte die Stadt Dornbirn das große Fabriksgelände des Textilunternehmens F.M.Hämmerle. Die insgesamt 12.000 Quadratmeter werden seither zum Teil genutzt. Nun habe man sich ganz bewusst gegen den Abriss der Räumlichkeiten entschieden, sagt Bürgermeisterin Andrea Kaufmann heute beim Pressegespräch. Stattdessen will man die Industriehallen schrittweise zu einem neuen Zentrum für Innovation und Kreativität entwickeln.
Zu diesem Zweck wurde der Verein „CampusVäre“ gegründet. Sein Ziel ist es, Vorarlberg als Kreativstandort mit überregionaler Wirkung zu profilieren. Projektleiterin ist Bettina Steindl, welche zuvor für die Bewerbung von „Dornbirn plus“ als europäische Kulturhauptstadt zuständig war. Träger des Vereins sind die Wisto (Wirtschaftsstandort Vorarlberg Gmbh), Dornbirn Tourismus und Stadtmarketing Gmbh und die FH Vorarlberg. Weitere Fördergeber sind die Industriellenvereinigung Vorarlberg, die Wirtschaftskammer Vorarlberg, die Prisma Unternehmensgruppe, die F.M.Hämmerle Holding AG und die Campus II Gesellschaft.

Kuratiert und systematisch Verknüpfungen schaffen

Man habe kein ganz konkretes Bild davon, wie das Areal in 10 Jahren aussehen soll, sondern wolle vielmehr gute Rahmenbedingungen und Platz in der Stadt schaffen, damit sich das städtebaulich wichtige Quartier gut entwickeln könne, so die Bürgermeisterin. Statt wahlloser Betriebsansiedlungen wolle man mit dem Verein CampusVäre kuratiert und systematisch Verknüpfungen schaffen, führt Wirtschaftslandesrat Marco Tittler aus. Projektleiterin Bettina Steindl sieht ihre Aufgabe darin kreative Köpfe hier für Vorarlberg zu bündeln. Dabei gehe es darum, zuerst am bestehenden Standort zu vernetzen, dann in Vorarlberg und schließlich auch mit der weiteren europäischen Kreativwirtschaft zu networken. „Unser Ziel ist es, möglichst viele Synergien herzustellen und im Idealfall Partner*innen aus unterschiedlichen Bereichen zu vereinen“ so Bettina Steindl.
„Creative Business Work“ nennt sich die Sparte, um die es hier geht.  „Urban mining“ ist der Prozess, mit dem dies vonstattengehen soll. Das heißt, man wolle nicht gleich alles renovieren und „schick machen“, sondern es werde erst mit einer Bestandsaufnahme begonnen und genutzt, was bereits da ist. Ein Prozess, den man mit dem erfahrenen Architekten Daniel Büchel (Magdas Hotel, Wien) angehen will.

Ein weites Feld mit großen Bereichen

Das neue Stadtquartier soll Zentrum für ein weites Feld mit großen Bereichen werden: Innovation, Bildung, Wirtschaft, Wissenschaft, Forschung, Digitalisierung, Technologie und Kultur sollen an diesem Standort gebündelt werden. Bereits im Juni zieht der Verein CampusVäre selbst in die Räumlichkeiten mit rohem Lagerhallen-Flair ein. Mit Führungen und einem Tag der offenen Tür sollen die Hallen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Auch erste Veranstaltungsformate sind bereits geplant. So wird der Auftakt der diesjährigen Veranstaltungsreihe „Kulturpicknick“ in Kooperation mit dem Bodensee Vorarlberg Tourismus am Areal stattfinden. Und im Sommer wird die Ausstellung „No border, no nation“ der Vorarlberger Künstlerin Andrea Salzmann in Kooperation mit dem Europäischen Forum Alpbach zu sehen sein.

Weitere Infos unter: www.c-i-v.at