Musiker:innen aus Südafrika und Kolumbien prägen den besonderen Charakter des Pforte Kammerorchesters Plus. (Foto: Aron Polcsik)
Christina Porod · 06. Okt 2015 · Aktuell

„Unerwartet, bisweilen illegal“ - Maria Anwander wurde mit dem Kunstpreis des Landes Vorarlberg ausgezeichnet

Die Künstlerin Maria Anwander ist am Montag mit dem Internationalen Kunstpreis des Landes Vorarlberg ausgezeichnet worden. Landeshauptmann Markus Wallner und Kulturlandesrat Christian Bernhard überreichten den mit 7.500 Euro dotierten Preis an die gebürtige Bregenzerin. Bernhard würdigte die „große kreative Kraft, von der Anwanders Arbeiten gekennzeichnet sind“ und er verwies auf die rege Ausstellungstätigkeit der jungen Künstlerin im In- und Ausland. „Unerwartet, bisweilen illegal“ seien Anwanders künstlerische Guerilla-Aktionen, urteilte die Jury.

Seit 1985 wird der Internationale Kunstpreis des Landes Vorarlberg im Abstand von zwei Jahren verliehen, um auf die enorme Vielfalt und hohe Qualität der heimischen Kunstszene aufmerksam zu machen. Mit dem Preis werden Künstlerinnen und Künstler geehrt, die in der Bodenseeregion geboren wurden, dort leben oder längere Zeit dort gearbeitet haben. Unter den Ausgezeichneten befinden sich Vorarlberg Künstler wie Gottfried Bechtold, Ruth Schnell, Rainer Ganahl oder Swetlana Heger.
Die Jury bilden Vertreter des Landes Vorarlberg, der Berufsvereinigung der bildenden Künstlerinnen und Künstler Vorarlberg, der Ostschweiz, des deutschen Bodenseegebiets und aus Liechtenstein.

Tiefschürfende Leichtigkeit


Maria Anwander beschäftigt sich „mit tiefschürfender Leichtigkeit“ mit dem Betriebssystem Kunst sowie den Institutionen dahinter. Sie hinterfragt Regeln und Klischees auf subversive und humorvolle Art und Weise, urteilt die Jury. „Unerwartet, bisweilen illegal“ seien ihre künstlerischen Guerilla-Aktionen, so die Jury weiter.
Aufsehen erregte die junge Konzeptkünstlerin beispielsweise mit ihrer Kuss-Aktion im Museum of Modern Art in New York. Ohne Genehmigung hängte Anwander an die geküsste Wand ein Schild mit Werkbeschreibung, in der sie den Kuss als Schenkung an die Museumssammlung deklarierte. Aus anderen Museen entwendete sie ungeniert die Titelschilder jener Werke, die ihr gefielen. Ihre diesbezügliche Sammlung trägt den Titel „My Most Favourite Art“.
Die 1980 geborene Maria Anwander studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Wien und lebt und arbeitet in Berlin.