Das UNPOP-Ensemble zeigt derzeit das Stück "Fairycoin" im Theater Kosmos. (Foto: Caro Stark)
Thorsten Bayer · 06. Okt 2015 · Musik

„Geisterbahnen für die Ohren“ verspricht die Kilbi im Fall am 30. und 31. Oktober

Am letzten Oktoberwochenende sind 14 ungewöhnliche Bands in St. Gallen zu erleben. Im Palace und in der Grabenhalle spielen unter anderen Künstler aus Deutschland, den USA und sogar aus dem Kongo.

Schon die Ankündigung des Veranstalters Daniel Fontana auf der Festival-Homepage auf der Homepage lässt Schräges vermuten: „Wir haben gekämpft wie die Löwen, denken an Haltung, Vision und behalten das Herz am richtigen Fleck. Die eingeladene Musik muss uns und jetzt gefallen, betont damit das St.Gallen des Jahres 2015 und tanzt mit den Möwen bis Paläste brechen und geniesst das Fest wie ein Bad oder eine KILBI IM FALL!“ Zu erwarten seien somit „Achterbahnen fürs Gemüt und Geisterbahnen für die Ohren“.

Ein gutes Beispiel für diesen Anspruch geben Mbongwana Star aus dem Kongo. „Durch Dreckfilter gejagte Rumba-Gitarren treffen auf massive Bass-Impulse, die lieblichen Vokalharmonien des lokalen Soukous-Schlagers verbünden sich mit schroffer Postpunk-Ästhetik“, schrieb Jonathan Fischer auf zeit.de über ihren Song „From Kinshasa To The Moon“. Kratzende Funkgitarren erinnern den Rezensenten an jene Energie, die in New York City Anfang der achtziger Jahre spürbar war: „Es ist, als ob der Aufbruchsgeist dieser Zeit, die einer noch ungeformten Popzukunft entgegenfieberte, plötzlich in einer afrikanischen Metropole der Gegenwart seinen Wiedergänger fände.“

Elektro mit Posaune, Metal ohne Schlagzeug

Aus Kopenhagen reisen Selvhenter in die Ostschweiz, im Gepäck experimentelle Elektro-Töne, Saxophon, Geige und Posaune. Suuns & Jerusalem in My heart fanden sich vor drei Jahren zusammen und machten aus zwei bis dahin getrennten Bands ein gemeinsames Projekt. Den Kanadiern geht es bei ihren Live-Shows nicht darum, das im Studio eingespielte Material Note für Note zu Gehör zu bringen. Ihnen ist vielmehr daran gelegen, die Aufregung der ersten Aufnahmesessions wieder auf der Bühne zum Leben zu erwecken. Stephen 0’Malley aus Seattle lässt seine heftigen Metal-Songs zuletzt auch von Orchestern umsetzen. Ansonsten setzt er auf stark übersteuerte Gitarren, Gesang und Schlagzeug sind für ihn zuweilen verzichtbar.

Tagestickets kosten 42 Schweizer Franken, der Zweitagespass ist für 68 Schweizer Franken erhältlich. Beide Veranstaltungsorte liegen am Blumenbergplatz in St. Gallen, wenige Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt. Los geht es an beiden Tagen um 21 Uhr.

Programm
Freitag, 30. Oktober
Clark (UK), Suuns and Jerusalem in My Heart (CAN), Jessica Pratt (USA), Pandour (CH), Eartheater (USA), Hypercuite (CH), DJ Marcelle (NL)
Samstag, 31. Oktober 
Mbongwana Star (COG), Stephen O’Malley (USA), Sinkane (USA), Selyhenter (DK), Du Blonde (UK), Pyrit (CH) und DJ Fett (DE) 

Details auf
www.kilbi-im-fall.ch
Tickets auf www.starticket.ch