Das UNPOP-Ensemble zeigt derzeit das Stück "Fairycoin" im Theater Kosmos. (Foto: Caro Stark)
Peter Füssl · 07. Dez 2015 · CD-Tipp

Stanley Clarke – Bireli Lagrène – Jean-Luc Ponty: D-Stringz

Was von der Papierform her auf den ersten Blick ein marktorientiertes Titanen-Treffen vermuten lässt, entpuppt sich als durchaus lustvolles, weil uneitles musikalisches Herzensprojekt dreier – natürlich nicht zu Unrecht – ganz großer Stars.

Bassist Stanley Clarke und Geiger Jean-Luc Ponty, die ein vielseitiges Oeuvre vorzuweisen haben, vor allem aber als Fusion-Urgesteine bekannt sind, arbeiten schon seit Jahrzehnten immer wieder zusammen – auch in ähnlich gelagerten Trio-Projekten mit Al Di Meola oder Béla Fleck. Obwohl auch der etwas jüngere Biréli Lagrène zu den „logischen“ Partnern der beiden zählt, kam es erst vor drei Jahren anlässlich der Feier von Pontys 50-jähriger Bühnenkarriere zu einem ersten Zusammentreffen. Dass die Chemie zwischen den Superstars ebenso perfekt stimmt wie die musikalische Interaktion, die weit mehr ist als eine Leistungsschau technisch brillanter Virtuosen, macht dieses Album zu einem absoluten Hörvergnügen. Neben jeweils zwei Stücken aus der Feder von Clarke und Ponty und einem von Lagrène stehen noch frische Interpretationen von Klassikern wie John Coltranes „Blue Train“,  Joe Zawinuls „Mercy, Mercy, Mercy“, Django Reinhardts „Nuages“ und dem von Nat King Cole bekannt gemachten Adamson/McHugh-Song „Too Young to Go Steady“. Die Auswahl der Cover-Songs weist schon auf die stilistische Bandbreite hin, in der sich Lagrène, Ponty und Clarke (wie gut er doch auf dem Kontrabass ist!) auf rein akustischen Instrumenten bewegen. Das Gebotene mag vielleicht wenig Neuigkeitswert haben, swingt und groovt aber auf Teufel komm raus und lässt den Gute-Laune-Pegel spielend in die Höhe schnellen.

(Impulse!/Universal)