Das UNPOP-Ensemble zeigt derzeit das Stück "Fairycoin" im Theater Kosmos. (Foto: Caro Stark)
Peter Füssl · 06. Jun 2016 · CD-Tipp

Snarky Puppy: Culcha Vulcha

Nach mehreren, unter anderem mit zwei Grammys dekorierten Live-Alben und musikalischen Kooperationen zog sich das Stammteam des in Brooklyn stationierten Musikerkollektivs Snarky Puppy für eine Woche in ein Studio in seiner texanischen Heimat zurück, um dort das erste echte Studioalbum seit acht Jahren einzuspielen. Fünf der neun Titel stammen aus der Feder des Bassisten und Band-Masterminds Michael League, der auch die von Justin Stanton, Chris Bullock, Bob Lanzetti und Marcelo Wolowski beigesteuerten Kompositionen farbenreich arrangiert hat.

Fünf Keyboarder, drei Gitarristen, drei Perkussionisten, vier Bläser, Bass und Violine – hier wird nicht gekleckert, sondern geklotzt. Aber auf sympathische Art! Es ist praktisch unmöglich, sich dem fast schon hypnotisch wirkenden Sog dieses Groove-Monsters zu entziehen, das höchst energievoll und gleichzeitig elegant alle Genre-Grenzen überspringt und überall plündert, was sich gut anhört und in die Beine fährt: schweißtreibenden Funk, Space-Jazz, Jazz-Rock, Psychedelisches und wohldosierte karibische, südamerikanische oder ostasiatische Einsprengsel. Alles zusammen ergibt einen zwar perfekt kalkulierten, aber keineswegs steril wirkenden Soundtrack, bei dem dank exquisiter Solisten wie dem Trompeter Jay Jennings, dem Geiger Zach Brock, den Keyboardern Cory Henry und Bill Laurance, den Saxophonisten Chris Bullock und Bob Reynolds, Gitarrist Bob Lanzetti oder Bobby Sparks an Clavinet und Minimoog auch Jazz-Fans im engeren Sinn auf ihre Kosten kommen. Fusion der intelligenten Art – wie wohltuend!

(GroundUP Music/Universal)