Wenn derart inspirierte Musikerinnen und Musiker zusammentreffen, gibt’s ein großes Fest – Im Bahnhof Andelsbuch spielten der HMBC, ALMA und „Opas Dirndl“ auf
Das 15-jährige Bestehen des Kulturvereins Bahnhof in Andelsbuch war ein willkommener Anlass, um dieses ‚Jubiläum’ ausgiebig zu feiern. Gleich drei ausgesuchte Bands - der „Holstuonarmusigbigbandclub“, die Wiener Band „ALMA“ und „Opas Dirndl“ aus Südtirol - musizierten an unterschiedlichen Spielorten - im Bahnhof, im Gemeindesaal sowie in „Tones Stadl“. Die vielen Besucherinnen und Besucher machten einen ‚Umgang’ und bekamen viel Abwechslung und beste Unterhaltung geboten. Klar, dass sich daraus eine Wäldarfise in bester Tradition entwickelte.
Schon als Jugendliche haben sich die Musiker des HMBC im Bahnhof Andelsbuch zum gemeinsamen Musizieren getroffen. Erst nach den ersten beiden CD Produktionen, die im Rahmen der „edition bahnhof“ publiziert worden sind, entwickelte sich der HMBC zu der Formation, wie wir sie heute kennen. So gesehen spielte die Band in ihrer Geburtstube und stellte sich aus gegebenem Anlass in der neuen Besetzung vor. Nach dem Weggang von Philipp Lingg gesellten sich zu den bereits bekannten Gesichtern der Sänger und Gitarrist Ossi Weber und Stefan Hörtnagl mit der Steirischen Harmonika und Saxophon.
Margret Broger, ‚Geburtshelferin’ der Band und (fast) seit der Vereinsgründung die engagierte Obfrau des „kulturvereins bahnhof“, wünschte sich, dass der HMBC zur Feier des Tages genau jene Musik spielt, die die Musiker früher in nächtelangen Jamsessions miteinander gemacht haben. So wurden die vielen Zuhörenden unter anderem mit einem Mix aus Sting und Volksmusik aus dem Bregenzerwald unterhalten.
Musikalische Bildergeschichten
Eine feine Atmosphäre bot der Saal im Gemeindehaus, wo die unkonventionelle Band „ALMA“ aufspielte. Drei Geigen, eine steirische Harmonika sowie ein Kontrabass waren die Instrumentierung für eine fantasiereiche, von der traditionellen Volksmusik inspirierten Musik, die sich durch einen mitreißenden Groove auszeichnete. Den Bandmitgliedern war es ein Leichtes, die Zuhörenden mit auf die Reise zu nehmen. Jodler, orientalische und traditionelle Tonreihen, Rhythmus betonte Sequenzen und klangsinnliche Felder zeichnete die Musik von ALMA aus. Dem Quintett hätte man gerne noch länger zugehört, hätte nicht der straffe Zeitplan zum nächsten Spielort gedrängt.
Scratchen und grooven im Stadl
In „Tones Stadl“ spielte nämlich die Südtiroler Band „Opas Dirndl“ auf. Eine große Fangemeinde hatte sich auf der „Brüge“ versammelt, um den fünf Individualisten beim gemeinsamen Musizieren Gesellschaft zu leisten. Allein die vielseitige Besetzung mit Raffele, Viola da Gamba, Rahmentrommel, Gitarre und Kontrabass bescherte eine wunderbar humorvolle und farbenreiche Musik. Die Art, wie die Musiker ihre mit vielen Anspielungen und Zitaten bespickten musikalischen Geschichten entfalteten, zog das Publikum unmittelbar in ihren Bann.
In bester Spiel- und Feierlaune trafen sich nach den Einzelkonzerten die Musikerinnen und Musiker im Bahnhof zum „Bradln“, um gemeinsam mit vielen Gästen den „Bahnhof Andelsbuch“ gebührend zu feiern. Das Fest zum fünfzehnten Geburtstag war eine schöne Wegmarke auf einer hoffentlich noch lange währenden Reise als bedeutender Kulturträger des Bregenzerwaldes.