Uraufführung des Stückes „Stromberger oder Bilder von allem“ im Vorarlberger Landestheater (Foto: Anja Köhler)
Silvia Thurner · 01. Jun 2020 · Musik

Die Frühlingsstarre hat ein Ende, der Sommer kann kommen – Musik in der Pforte setzte mit einem Openair-Kammerkonzert in St. Arbogast einen stimmungsvollen Neustart

Endlich ist die radikale Nulldiät im Kulturbetrieb vorbei und erste Anfänge sind wieder möglich. „Musik in der Pforte“ und das Bildungshaus St. Arbogast luden zum Nachmittagskonzert und stießen dabei auf regen Zuspruch, innerhalb kürzester Zeit waren die beiden Konzerte ausverkauft. Mit Werken von Wenzel Matiegka, Schubert, Piazzolla und Beethoven bespielten Claudia Christa (Flöte), Klaus Christa (Viola) und Alexander Swete (Gitarre) den Innenhof. Die Lust und Freude, Kammermusik in einer ungezwungenen und fröhlichen Atmosphäre und vor allem miteinander genießen zu können, war sowohl den Musikern als auch den Zuhörenden ins Gesicht geschrieben.

Die Kompositionen passten hervorragend in das Ambiente von St. Arbogast, denn Vogelgezwitscher und die feinsinnige Klanginstallation aus hunderten Windrädern von Anna Rudin ergänzten die Werkdeutungen stimmungsvoll. Eine musikalisch naturhafte Ausstrahlung verströmte der erste Satz aus dem „Notturno“ des böhmischen Komponisten Wenzel Matiegka. Die sprühenden thematischen Gesten und zahlreiche Motive, die unter anderem an Vogelstimmen denken ließen, sprachen unmittelbar an. Voller Elan gestalteten Claudia Christa, Klaus Christa und Alexander Swete die eingängige Musik. Ebenso wirkte Beethovens Serenade, op. 8, in der Bearbeitung für Flöte, Viola und Gitarre von Wenzel Matiegka. Den Mittelpunkt der Serenade bildete ein lyrisches Adagio mit einem energiegeladenen Allegro im vierten Satz, bevor das berühmte Allegretto alla Polacca erfrischende Unterhaltung bot.
Sensibel gestaltete Klaus Christa auf seiner Bratsche die Singstimme in Franz Schuberts „Der Müller und der Bach. Mit „Cafe 1930“ von Astor Piazzolla führten Claudia Christa und Alexander Swete die Zuhörenden beschwingt in die Clubs von Buenos Aires. Seine feinsinnige Meisterschaft am Instrument spielte Alexander Swete in „La Muerte del Angel“ für Gitarre solo aus.
Begeistert dankte das Publikum. Ein stimmungsvoller Anfang für eine hoffentlich allerorts wieder aufblühende Konzertszene im ganzen Land wurde gesetzt.