Derzeit in den Vorarlberger Kinos: The Zone of Interest (Foto: Filmcoopi Zürich)
Christina Porod · 12. Sep 2014 · Kleinkunst, Kabarett

Alles andere als „Schrott“ - Zink überzeugt beim schau★lust-Festival in Lustenau

„Schrott – the rest of“ titelt das Programm mit dem der Zauberkünstler, Magier und Illusionist Zink beim schau★lust-Festival seinem Publikum allerlei Emotionen entlockte. Herrlicher Klamauk, klassische Zaubertricks, hohe Zauberkunst, Phantasievolles und Originelles sowie viel Selbstironie; Abwechslung macht eben das Leben süß und den gestrigen Donnerstagabend im Freudenhaus zu einem stimmungsvollen Ereignis.

Alle Zutaten, die es für einen klassischen Zauber-Abend braucht, hat Markus ZINK dabei: Karten, weiße Kaninchen, Luftballontiere, Kunstblumen oder den Zylinder. Aber das ist noch längst nicht alles. Skurrile, ratternde, feuerspeiende Schrott-Maschinen, mit denen er putzige Plüschtierchen zermalmt und daraus fixfertig abgepacktes Fleisch und einen königlichen Umhang produziert, eine Darmreinigung mit der Zugabe von Eisen durchführt oder seinen Kopf verliert, sind ebenso Teil seiner phantasievollen Show. Dazwischen fischt er kiloweise Konfetti aus seinen Hosentaschen und seine toten Vorfahren tauchen regelmäßig als gruselige Totenkopf-Büsten am Bühnenrand auf und berichten von ihren Erfindungen.
Lautes, Leises, Schrilles, Komödiantisches und bisweilen sogar fast Poetisches wechseln sich virtuos ab. Die Dramaturgie ist genauso ausgefeilt wie die Musik.

„Freiwillige“ Helfer


Immer mal wieder schnappt sich Zink „freiwillige“ Helfer aus dem Publikum und die müssen unter Umständen richtig zupacken. So zum Beispiel, wenn Zink kopfüber in ein Aquarium abtauchen möchte, um eine ganz bestimmte Spielkarte – im Handstand nur mit dem Mund - heraufzutauchen. Allein unmöglich, da das Aquarium auf einem kleinen Tischchen steht und er überhaupt keinen Handstand kann. Deshalb packen zwei starke Männer mit an, hieven ihn an seinen Beinen hoch und stecken den Zappelnden kopfüber ins Wasser. Nach den zuvor angekündigten und vom übrigen Publikum runtergezählten fünf Sekunden fischt Zink die gesuchte Karte heraus. Weitere
Assistenten verschulden seinen Kopfverlust oder lernen die Kunst der Geldvermehrung.

Um zu beweisen, dass er nichts in seiner Kleidung versteckt, macht sich ZINK als Zugabe noch nackig. Hätte er aber, angesichts des rundum gelungenen Abends, gar nicht nötig gehabt.

 

Das schau★lust-Festival läuft bis zum 4. Oktober. Auf dem Programm stehen noch ein Circusspektakel mit „Le Cubitus du Manchot“, Musik mit dem Aydin Esen Trio, dem Tingvall Trio und mit Gabby Young & Other Animals sowie eine Revue der Überraschungen mit dem Verein zur Förderung von Artistik, Bewegungskunst und Kultur ZACK & POING!
Weitere Infos unter www.schaulust.net