Das UNPOP-Ensemble zeigt derzeit das Stück "Fairycoin" im Theater Kosmos. (Foto: Caro Stark)
Dagmar Ullmann-Bautz · 23. Mär 2013 · Theater

Ein kunterbunter Augenschmaus – die Jugendclub-Produktion des Vorarlberger Landestheaters „Alice Adventures in Wonderland & Through the Looking Glass“ feierte Premiere

Unter der Regie von Marcus Harms begeisterten 27 junge Menschen, der Jugendclub 16+, vor einem gut gefüllten großen Haus mit Lebendigkeit und Spielfreude.

Aktuelle Bezüge

Das fiktive Land, das der britische Autor Lewis Caroll 1865 konstruierte, ist ein verwirrender, ein wunderbarer, ein fiktiver Ort - ausgestattet mit größter Fantasie. Als Kinderbuch geschrieben, hat Caroll in seinem Frühwerk viele satirische Anspielungen auf einige seiner Freunde, auf das Schulsystem und gesellschaftliche Begebenheiten seiner Zeit eingeflochten. So war es auch naheliegend, dass in der Bregenzer Inszenierung einige aktuelle Bezüge, z.B. zur Papstwahl oder ganz banal zur Teekanne-Werbung, hergestellt wurden. Das Buch selbst gehört schon lange zu den Klassikern der Weltliteratur.

Großartigen Spaß

Die Frage „Wer bin ich?“, die die Geschichte aufwirft, ist besonders für Jugendliche, für Heranwachsende von größter Bedeutung. Wahrscheinlich genau darum hatten die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler großartigen Spaß an diesem Projekt.

Fantasievolle Kostüme

Regisseur Marcus Harms hat sein Ensemble gut geführt, hat eine eigene Interpretation, gespickt mit witzigen Ideen, der schon aus Filmen sehr bekannten Geschichte erarbeitet. Julia Kopa hat ein einfaches, aber sehr wirkungsvolles Bühnenbild entworfen, das durch die Licht- und Nebelspiele von Simon Flatz vollends zur Geltung kam. Die äußerst kreativen und farbenfrohen Kostüme - ebenfalls von Julia Kopa kreiert - gaben den Schauspielerinnen und Schauspielern die nötige Unterstützung, um ihre skurillen Figuren mit großer Konzentration, einer ordentlichen Portion Humor und jugendlicher Leichtigkeit zu präsentieren.

Wertvolle Arbeit

Die theaterpädagogische Arbeit, die das Landestheater seit vielen Jahren mit seinen Kinder- und Jugendclubs leistet, ist ein wertvoller gesellschaftlicher Beitrag und, gerade in Bezug auf die Persönlichkeitsentwicklung Jugendlicher, von bedeutender Relevanz. Theater als eine Form kultureller Bildung stärkt das Selbstbewusstsein von Kindern und Jugendlichen. Durch Theaterspielen erweitern sich Imagination, Fantasie und individueller Gestaltungsspielraum, z.B. im Erfassen neuer Aufgaben und die Wahrnehmung der eigenen Identität wird gestärkt.

Zudem stellt die Möglichkeit sich auf einer professionellen Bühne zu präsentieren für die jungen Menschen natürlich ein ganz besonderes Erlebnis dar. Da ist eines sicher: Dieser Abend wird unvergesslich bleiben!