Das Neujahrskonzert verströmte ein spezielles Lebensgefühl
Das Tonart Jugendsinfonieorchester begrüßte das neue Jahr mit Swing
Silvia Thurner · Jän 2024 · Musik

Den Neujahrstag mit unbeschwerter und guter Musik zu genießen, ermöglichte das tonart Jugendsinfonieorchester unter der Leitung von Markus Pferscher in der Kulturbühne AmBach. Traditionell finden die Silvester- und Neujahrskonzerte in Zusammenarbeit mit dem Lions Club statt. Während zuerst beschwingte Werke mit ungarischem Touch gute Laune verbreiteten, tauchten danach alle miteinander in die „goldene Ära“ des Swings ein. Das Jugendsinfonieorchester mutierte zum „Swing Orchestra“ und war den Sängerinnen Viola Ess-Pfefferkorn, Isabella Pincsek und dem Sänger Simon Inama ein glänzender Partner in allseits bekannten Songs von Cole Porter, Cab Calloway oder Carson Parks sowie dem Traditional „Oh when the saints“. Das Publikum genoss es und ging begeistert mit.

Mit dem Marsch „Živio!“ von Johann Strauß begrüßten das Jugendsinfonieorchester und Markus Pferscher die Zuhörenden im voll besetzten Saal. Und dieser Ausspruch diente zugleich als Motto für das Neujahrskonzert, denn er bedeutet kroatisch „Leb wohl“ oder „Prosit“. Passend dazu stellten die Musiker:innen die Strauß-Polka „Stürmisch in Lieb und Tanz“ in den Raum. Dass es Zeiten geben soll, in denen trotz aller Sorgen und Belastungen das Leben gefeiert und die Gemeinschaft gestärkt werden, unterstrich der Präsident des Lions Club, Martin Tagwerker, in seiner Begrüßungsrede. An ihre Orchesterreise nach Kroatien erinnerte das tonart Jugendsinfonieorchester überdies mit dem Walzer „Gold & Silber“ von Franz Lehár. Die Betonung der Leittöne sowie die Schubkraft der Blechbläser verliehen dieser Werkdeutung Profil. 
Der Übergang zur gänzlich anderen Klangfarbe, die in Brahms‘ „Ungarischen Tänzen“ gefordert wurde, stellte für die jungen Orchestermusiker:innen eine Herausforderung dar. Alle gemeinsam bündelten die Energien und so gelangen wirkungsvolle Werkdeutungen mit straffen Phrasierungsbögen und gut ausgeformten Temposchwankungen.
Nach der Pause erhielt das bisher rein aus Schüler:innen besetzte Jugendorchester Verstärkung von Lehrenden, denn ein ganz besonderes Vorhaben stand auf dem Programm. Im Jahr 2023 wurde von der Popularmusikabteilung der tonart Musikschule die CD „Wonderful Wintertime“ eingespielt. Maßgeblich daran beteiligt waren Viola Ess-Pfefferkorn, Isabella Pincsek und Simon Inama, die die Songs der „goldenen Swingära“ mit Leben füllten.

Ausgelassene Stimmung wie im Jazzclub

Mit der Unterstützung in den Reihen des Orchesters sowie der geänderten Rolle der Musiker:innen als begleitendes „Swing Orchestra“ änderten sich die Rollenverteilungen. Alle miteinander wirkten lockerer und sicherer und genossen das Feeling der swingenden Phrasierungen. So formten die Mitwirkenden ihre Parts enthusiastisch und mit viel Spielfreude. Im Vordergrund standen Viola Ess-Pfefferkorn, Isabella Pincsek und Simon Inama, die die Vocals mit Charisma ausfüllten. So brachte Viola Ess-Pfefferkorn den Song „I’ve got you under my skin“ von Cole Porter in einem Arrangement von Stefan Höfel ausdrucksstark über die Rampe. Ebenso gestaltete Isabella Pincsek den Gershwin-Song „Strike up the band“, arrangiert von Herwig Hammerl, emotionsgeladen. Simon Inama nahm in „Minnie the Moocher“ aktiv Kontakt mit dem Publikum auf und es entfaltete sich eine ausgelassene Feierstimmung. Sie fand ihren Höhepunkt in Carson Parks‘ „Something stupid“ sowie im Traditional „Oh when the Saints“. Viel Freude bereiteten dabei die humorvoll hinzugefügten Variationen.
Ein feines Augenzwinkern gab’s zum Schluss, als das Orchester den traditionellen Radetzky-Marsch mit Jazzphrasierungen intonierte. So hätte es weitergehen können.

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