Musik macht glücklich und schweißt zusammen
Beeindruckendes Festkonzert und Urkundenübergabe der Oberstufenprüfungen 2025 im vorarlberg museum
Silvia Thurner ·
Mai 2025 · Musik
Musikschuljahre bescheren den Schüler:innen zahlreiche Höhepunkte. Neben Konzertauftritten oder der Teilnahme bei den Wettbewerben „prima la musica“ oder „rock.pop.jazz“, bieten auch die sogenannten Übertrittsprüfungen Anreize, sich besonders hineinzusteigern und das Beste zu geben. Jedes Jahr entscheiden sich etwa 30 Jugendliche und junge Erwachsene dazu, ihre Musikschulzeit mit einem besonderen Prädikat abzuschließen. Sie absolvieren die Oberstufenprüfung, die beim Vorarlberger Blasmusikverband die schöne Bezeichnung „Goldprüfung“ trägt. Feierlich und mit einem anregenden Konzert wurden im vorarlberg museum die Urkunden und Abzeichen übergeben.
In Vorarlberg werden etwa 20.000 Kinder und Jugendliche in den Musikschulen auf vielfältige Weise betreut. Im Mittelpunkt steht die Freude an der Musik, am Instrument, beim Singen, Tanzen, der Bewegung und der Begegnung mit anderen.
Das Lernen eines Instruments und das Musizieren sind oft eine wunderbare Lebensbegleitung, machen Freude und bieten zahlreiche wertvolle Anreize. Und darüber hinaus werden sicher viele Kinder und Jugendliche durch die Musik und Beschäftigung mit einem Instrument mental und im Umgang mit den enormen Problematiken, denen sie in unserer Zeit ausgeliefert sind, gestärkt. Der Ausdruck über das eigene Instrument ist ein wunderbares Ventil, um schöne und auch negative Gefühle auszuleben.
Herausforderungen schaffen Ansporn
Selbstverständlich benötigt ein motivierender Musikschulunterricht auch formulierte Zielvorhaben. Das können einesteils Auftritte oder das Spiel im Ensemble oder im Musikverein, in Musikschulorchestern oder bei Probenwochen sein. Aber auch Wettbewerbe und Prüfungen sind für die Motivation bedeutend. Deshalb bieten das Vorarlberger Musikschulwerk und der Vorarlberger Blasmusikverband als Kooperationspartner im Laufe einer Musikschulkarriere mehrere Stufenprüfungen an. Den größten Teil dieser Prüfungen absolvieren Kinder. Etwa 330 Musikschüler:innen stellen sich jedes Jahr der Unterstufenprüfung. Dieses „Bronzeabzeichen“ bedeutet für viele Bläser:innen und Schlagzeuger:innen den Eintritt in den örtlichen Musikverein. Einige lernen auch im Jugendalter weiter und treten zur Prüfung in der Mittelstufe an. Im Schuljahr 2023/2024 waren dies 160 Jugendliche. Beachtliche 34 junge Musiker:innen stellten sich 2025 der besonderen Herausforderung und traten zur „Goldprüfung“ an. Sie vertieften ihr Wissen über Musiktheorie und schulten ihr Gehör, intensivierten ihr Übepensum am Instrument und traten schließlich im Jänner aufs Podium. Dort trugen die Teilnehmer:innen einer Jury und vor Publikum im Rahmen eines Kurzkonzertes drei Kompositionen aus unterschiedlichen Epochen und musikalischen Genres vor. Die Anspannung vor dem Auftritt war mitunter groß und die Freude sowie Erleichterung nach den Darbietungen enorm.
Im vorarlberg museum wurden nun im Rahmen eines Festaktes die Urkunden und die Abzeichen in Gold an die Musiker:innen übergeben. Verbunden war die feierliche Übergabe mit Dankes- und Lobesworten seitens des Musikschulwerkes, des Vorarlberger Blasmusikverbandes und der Vorarlberger Landesregierung. Im Mittelpunkt standen jedoch die Jugendlichen, die Großes geleistet haben.
Herausragende musikalische Beiträge
Die musikalischen Darbietungen boten bewundernswerte Einblicke in das Können der Musiker:innen. Auffallend war die Werkzusammenstellung, denn sämtliche Kompositionen, die im vorarlberg museum erklangen, sind im 20. Jahrhundert entstanden. Musikalisch wurden die Zuhörenden in unterschiedliche Welten geführt. Während David Nussbaumer am Vibraphon einen Jazzwalzer von Andrei Pushkarev präsentierte, entfaltete Emma Fritsch an der Gitarre eine stimmungsvolle Milonga von Jorge Cardoso. Dem Flötensolo von Michael Drexel verliehen die mikrotonalen Töne in der „Fantasía Andina“ von César Vivanco Sanchez einen mediterranen Touch. Virtuos in der Höhe wirkte das Werk „Rustiques“ von Eugène Bozza, das Emelie Summer auf ihrer Trompete (am Klavier Ulrich Murtfeld) interpretierte. Der Hornist Samuel Willam, begleitet von Jakob Mathis am Klavier, spielte „Chant Lointain“ mit spezifischen klanglichen Effekten vom selben Komponisten. In raschem Tempo gestaltete Anna Katharina Burtscher (Danaila Deleva, Klavier) das Furioso aus der Klarinettensonatine von Malcom Arnold. Aufhorchen ließ das Saxophonsolo von Gabriel Fischnaller, denn das Werk „Kosso kosso“ von Philippe Geiss vereinte Töne und Sprachlaute originell miteinander. Tobias Ritter musizierte am Klavier „Glassy Sky“ von Yutaka Yamada und abschließend formierte sich rund um Florian Klien ein Posaunenquartett und bot „Shinjuku“ aus dem “Tokyo Triptych“ von Philip Sparke dar.
Die musikalische Szene des Landes ist durch die engagierte Arbeit an den 18 Vorarlberger Musikschulen hervorragend aufgestellt. Nicht alle ausgezeichneten Musiker:innen machen ihre Passion zum Beruf. Das ist auch nicht notwendig, denn mit ihrer Leidenschaft bereichern sie auf hohem musikalischem Niveau die Musikvereine, Blasorchester, Orchestervereinigungen, Ensembles und Bands enorm.
Urkunden wurden übergeben an:
Felix Bachmann; Magnus Bramberger; Anna Katharina Burtscher; Michaela Drexel; Gabriel Fischnaller; Emma Fritsch; Sarah Gohm; Florian Klien; Chiara Lecher; Samuel Schmid; Emelie Summer; Jarin Velkavrh; Samuel Willam; Florine Wüschner; Darius Albrecht; Paula Maria Beran; Valentina Duwe; Johanna Eberle; Luca Marte, Simon Masal; Magdalena Minoggio; Felix Nigsch; David Nussbauer; Martin Pfeffer; Tobias Ritter; Sophia Wachter; Selina Domig; Linda Dür; Aaron Hammerer; Petra Hopfner; Anna-Sophie Köllemann; Matthias Muxel; Moses Ruprecht und Elias Summer.