ManiFest für Kultur um 6 - Samstag, 28.4., 18 Uhr Marktplatz Dornbirn Peter Füssl · Apr 2018 · Medien

Prinz Grizzley and his Beargaroos, Nick’s Noise, Michael Köhlmeier, Evelyn Fink-Mennel & Cie. Bewegungsmelder, Spielboden-Chor, Hanno Loewy & Manuela Mylonas, Elke Maria Riedmann als Brenda Feuerle, Circle-Song mit Robert Pakleppa, Konrad Bönig, netzwerkTanz Vorarlberg und viele andere mehr – die alle Sparten umfassende Liste der KünstlerInnen und KulturabeiterInnen, die ihren Unmut manifestieren wollen, ist lang. Adressat dieser alle Kulturinteressierten zur Verbrüderung und Verschwesterung aufrufenden, hoffentlich witzigen Aktion am Dornbirner Marktplatz ist die Direktion des ORF Landesstudios Vorarlberg. Von der muss man annehmen, dass sie eine bislang gut funktionierende Kulturredaktion nicht wirklich zu schätzen weiß und deshalb die wichtigste und gern gehörte Radio-Kultursendung des Landes ohne mit der Wimper zu zucken für ein paar erhoffte Werbesilberlinge an einen völlig unattraktiven Sendetermin in die radiomäßige Pampa entsorgt hat.

Die aus den wichtigsten Vorarlberger IG- und Netzwerkgruppen und einigen Kulturarbeitern bestehende Initiative gegen den Kulturabbau im ORF will mit dieser im gr0ßen Rahmen konzipierten und hoffentlich zahlreich besuchten Aktion „ein großes Publikum anzusprechen und es zur Beteiligung einladen. Wir informieren darüber, dass Berichten tiefer greift als Berieseln. Denn Kultur ist gelebtes Miteinander, gemacht nicht nur von KünstlerInnen und KulturveranstalterInnen, sondern von uns allen. Daran müssen wir den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, der aktuell einen schleichenden Abbau in der Kulturredaktion und Kulturberichterstattung betreibt, erinnern.“

Diese Taktik, eine nicht mehr zu ignorierende Menge von Leuten hinter sich zu versammeln, um dem Widerstand gegen eine massive Verschlechterung der Kulturberichterstattung im ORF Landesstudio Vorarlberg auch zahlenmäßig Gewicht zu verleihen, ist die einzig mögliche. Denn bislang hat die aufgebrachte Kulturszene – vom „Standard“, „KULTUR“ und www.kulturzeitschrift.at abgesehen – kaum Unterstützung erfahren: Im Landhaus übt man sich in nobler Zurückhaltung und betont, nicht zuständig zu sein. Das Russ-Imperium schweigt, möglicherweise weil man sich mit dem ORF schon lange den Markt geteilt hat und Friedhofsruhe für alle Beteiligten lukrativer erscheint. Und der ORF-Landeschef dürfte wohl schon seit Längerem hoffen, sein Heil in dieser Angelegenheit im Ignorieren und Aussitzen zu finden. Bleibt nur zu hoffen, dass ORF-Generaldirektor Wrabetz einmal einen geschärften Blick in die entlegene Provinz lenkt und sich wirklich überlegt, ob dieser kleine Volksaufstand dem Erhalt seines ohnehin politisch stark bedrängten und in der öffentlichen Meinung reichlich angeschlagenen Imperiums förderlich ist. Das wage ich nämlich zu bezweifeln.   

Freier Eintritt - Unterstützen Sie das Crowdfunding

Der Eintritt zum ManiFest ist frei, die anfallenden Kosten von 22.000 Euro sollen durch ein Crowdfunding finanziert werden. Als kleine Anreize haben zahlreiche Kunst- und Kulturschaffende attraktive Angebote beigesteuert - Eintrittskarten zu Veranstaltungen, Publikationen, CDs, Kunstwerke, persönliche Führungen, Workshops etc. Tragen Sie dazu bei - das kommt nicht nur dem ManiFest zugute, sondern hoffentlich und vor allem auch einer Aufwertung der Kultur innerhalb des ORF Landesstudios. Das ist der direkte Link: https://www.startnext.com/manifest-fuer-kultur-um-6

Weitere Infos: www.kultur-um-6.at

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