Tobias Grabher, die Camerata Musica Reno und Michael Köhlmeier bescherten dem Publikum ein „österliches Cineastenfest“.
Anita Grüneis · 05. Nov 2015 · Theater

TAK Theater Liechtenstein - Vorarlberger schätzen vor allem das Schauspiel

4713 Franken Gewinn konnte das TAK Theater Liechtenstein in der letzten Saison verbuchen, dazu knapp sieben Prozent mehr Besucher. Ein positiver Abschied für Intendantin Barbara Ellenberger und eine gute Vorlage für den neuen Intendanten Thomas Spieckermann!

Bei einer Medienkonferenz stellte Spieckermann die Ergebnisse der Spielzeit 2014/2015 vor, gemeinsam mit Werner Bachmann, Präsident des Aufsichtsrates, Georg Biedermann, Leiter des Kinder- und Jugendtheaters und Hildegard Hassler, kaufmännische Leiterin des TAK. Er gab zudem kurze Ausblicke auf seine erste, bereits gestartete, Saison. „Es besteht hier ein großes Interesse an bekannten Stoffen und großen Themen“, meinte er und nannte rückblickend als Beispiele die drei erfolgreichsten Gastspiel-Produktionen der letzten Spielzeit: „Mein Name sei Gantenbein“, „Die Verwandlung“ und „Karamasow“, bei dem das TAK Kooperationspartner war. Im musikalischen Bereich setzt der Intendant weiterhin auf Weltklasse-Konzerte, auch wenn die bisherigen großen Sponsoren, die Gemeinde Vaduz und die VPBank AG, sich aus der Finanzierung zurückziehen. „Wir konnten mehrere neue Sponsoren finden“, erklärte TAK-Präsident Werner Bachmann.

29 Prozent Besucher im Kinder- und Jugendtheater


Geplant sind auch wieder Eigenproduktionen, wenn auch nicht jedes Jahr in der Größenordnung wie das bei „Rubel, Riet und Rock’n’Roll“ der Fall war. Ob es einen Teil zwei der „Heimat-Saga“ von Stefan Sprenger geben wird, ist noch offen. Fortgesetzt wird auf jeden Fall die Zusammenarbeit mit dem Schlösslekeller und dem Literaturhaus, und auch im Kinder- und Jugendtheater setzt das TAK auf Kooperation. Insgesamt weist das Ressort von Georg Biedermann 29 Prozent aller Besucher auf und liegt damit über den Zahlen des Schauspiels mit 20 Prozent und der Konzerte mit 18 Prozent. Damit zieht sich das TAK die potentiellen zukünftigen Besucher selbst heran, dies ist auch den Lehrern zu verdanken, die sich mit ihren Klassen mit den angebotenen Stoffen auseinandersetzen. Nicht gefragt sind übrigens Aufführungen im Dialekt, es muss schon Hochdeutsch sein, auch für die Kleinsten, wie Georg Biedermann betonte.

Weniger Besucher aus Vorarlberg


Die Theaterbesucher kamen in der letzten Saison zu 65 Prozent aus Liechtenstein, gefolgt von 27 Prozent aus der Schweiz und 8 Prozent aus Österreich. „Die Besucher unterscheiden sich vor allem je nach dem angebotenen Programm“, so Spieckermann. Das Schauspiel zieht vor allem Interessierte aus Österreich an, bei den Konzerten sind es eher die aus der Schweiz und aus Liechtenstein. Grundsätzlich ist jedoch ein Rückgang der Besucher aus Vorarlberg zu bemerken, was unter anderem am starken Schweizer Franken liegt, aber auch am vielfältigen Programm im Land selbst. Die Gunst der Besucher zu erringen ist auch in Liechtenstein nicht einfach. Immer mehr Gemeinden eröffnen Kulturhäuser oder veranstalten selbst Theater- und Konzertabende.

Treuefaktor Personal


Das TAK erhält nach wie vor 2,1 Millionen Franken Subvention vom Land Liechtenstein (vor fünf Jahren waren es noch fast 2,4 Mio), 450.000 Franken von der Gemeinde Schaan und 60.000 von der Gemeinde Vaduz. Der Betriebsaufwand beträgt  2,3 Mio Franken, Produktions-, Waren- und Werbeaufwand liegen bei über 2 Mio. In der letzten Saison wurden über 31 Prozent des Aufwands über Kartenverkäufe gedeckt, vor 5 Jahren waren es noch fast 39 Prozent. Erstaunlicherweise ist der Personalaufwand in den letzten fünf Jahren mit 1,6 Mio nahezu gleich geblieben. Auch das Personal selbst ist eine Treuefaktor. Die kaufmännische Leiterin Hildegard Hassler sprach von einer „stabilen Persönlichkeitssituation“ und dass nächstes Jahr zwei Mitarbeiter ihr 25-jähriges Jubiläum feiern.

Treu sind anscheinend auch die Besucher: Zu den 211 Veranstaltungen kamen in der letzten Spielzeit 27.907 Besucher, das entspricht rein rechnerisch 132 Besucher pro Vorstellung. Für ein Theater mit 300 Plätzen eine gute Auslastung.