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Peter Füssl · 28. Jän 2016 · Theater

aktionstheater ensemble bedankt sich bei Wolfgang Fetz

Die einvernehmlich Lösung des Dienstverhältnisses zwischen der Stadt Bregenz und deren langjährigem Kulturamtsleiter Wolfgang Fetz hat zwar einiges Aufsehen erregt, ist aber bislang ohne große öffentliche Reaktionen seitens der Künstlerschaft geblieben. Nun hat sich Martin Gruber für das aktionstheater ensemble zu Wort gemeldet.

Walter Fink freut sich in seinem "VN"-Kommentar vom 23./24. Jänner über den nunmehr zeitlich absehbaren Fetz-Abgang, wiederholt die bekannten, vom Bürgermeister bereits aufgeworfenen Anschuldigungen, stellt eher nebulos neue in den Raum, und scheint die nunmehrigen Möglichkeiten der künftigen Bregenzer Kulturpolitik in rosa Farben leuchten zu sehen. Als Auftakt zum großen Fetz-Bashing scheint dieser Kommentar freilich nicht zu taugen. Stattdessen meldete sich aktionstheater ensemble-Leiter Martin Gruber öffentlich zu Wort, um sich bei Wolfgang Fetz und auch bei der ebenfalls zurückgetretenen Kulturstadträtin Judith Reichart zu bedanken. Mittlerweile gehen die Aufführungen des aktionstheater ensembles längst auch in Wien zumeist vor ausverkauften Häusern über die Bühne, Gruber ist sich aber dennoch bewusst, wie überlebensnotwendig die kontinuierliche Zusammenarbeit mit der Bregenzer Kulturabteilung für das aktionstheater ensemble einst war - und wohl auch heute noch ist. Hier sein Statement:

... ungemein profunde Kenntnisse ...

"Anlässlich des bevorstehenden Wechsels im Bregenzer Kulturamt, ist es mir ein großes Bedürfnis, mich an dieser Stelle bei Wolfgang Fetz zu bedanken. Das künstlerische Fortkommen meiner Compagnie aktionstheater ensemble wäre ohne Dr. Fetz in der bestehenden Form wohl nicht denkbar gewesen. Auch in Zeiten, als meinem Ensemble und mir ein recht rauer Wind entgegen blies, hat Fetz stets an meine Compagnie geglaubt. Seiner ungemein profunden Kenntnis der darstellenden Künste ist es zu verdanken, dass der „Bregenzer Frühling“ wohl eines der renommiertesten Festivals in Österreich (und darüber hinaus) ist. Von seiner umfassenden Expertise im Bereich der klassischen Musik konnten die Zuhörerinnen und Zuhörer der „Meisterkonzerte“ profitieren. Den Diskurs mit Wolfgang Fetz über gesellschaftspolitische Entwicklungen, welche sich in der Kunst widerspiegeln, über zeitgenössische Ästhetiken, kann und möchte ich niemals missen. Mein Dank gilt auch Kulturstadträtin Judith Reichart, als Vertreterin von Bürgermeister Markus Linhardt, welche die künstlerischen Entscheidungen von Wolfgang Fetz mitgetragen und gefördert hat. Ich denke an über zwanzig Jahre gemeinsame Theater-Arbeit, an den von Wolfgang Fetz ermöglichten „Salon d´amour“ im Magazin 4 und kann meine Gemütslage am ehesten mit dem Adjektiv „traurig“ umschreiben. Mögen in Zukunft auch andere von Wolfgang Fetz´ Kunstverstand profitieren."

Martin Gruber
und das aktionstheater ensemble