Villa Claudia wird zum „Haus der Wünsche“ – der begehrte „Hugo“ ging an die Konzertidee „Say Yes“ des Ensembles „StimmImpuls“

Der aktuelle Musikbetrieb verlangt von zukünftigen Musikerinnen und Musikern weit mehr als die virtuose Beherrschung ihres Instrumentes. Zudem sind Persönlichkeit und Kreativität gefragt. Dieser Tendenz gehen Hans-Joachim Gögl und Folkert Uhde im Rahmen der „Montforter Zwischentöne“ nach, wenn sie Studierende motivieren, sich geistreiche Konzertprogramme zu überlegen. In ihren niveauvollen Präsentationen bezogen die Studentinnen und Studenten aus Salzburg, Basel und Nürnberg auch Ideen aus anderen künstlerischen Sparten wie der Literatur, der Bildenden Kunst und Visuals sowie den Tanz in ihre Konzepte mit ein. Energiegeladen und kreativ wurden die Ideen vermittelt und eine erfrischende Veranstaltung geboten.

Der Park und das Haus werden bespielt

Letztlich ging die begehrte Trophy an die Studierenden der Hochschule für Musik in Nürnberg. Ausgehend von James Joyces Roman „Ulysses“ wird das Ensemble „StimmImpuls“ die Villa Claudia in ein „Haus der Wünsche“ verwandeln. Mittels Tanz, Gesang und Kammermusik werden der Park, der Trauungssaal, das Foyer und die Ausstellungsräumlichkeiten von „Kunst Vorarlberg“ im Obergeschoss bespielt. Überdies präsentiert eine Sopranistin ein speziell für diesen Anlass komponiertes, neues Werk für Sopran solo und Herzschlag der deutschen Komponistin Vivienne Olive. Das groß besetzte Team wird in den kommenden Monaten von Folkert Uhde und Hans-Joachim Gögl in der praktischen Umsetzung unterstützt, 2.500 Euro stehen als Budget zur Verfügung. Tausend Euro erhalten die Mitwirkenden als Preisgeld vom „Kulturkreis Montforthaus“.

ANS Synthesizer und improvisierte Musik

Das Team „Vaporbabes“ vom Mozarteum Salzburg stellte seiner Konzertidee die Frage voran, ob der Spatz in der Hand oder die Taube auf dem Dach das Bessere sei und kreierte dazu ein anspruchsvolles Programm. Als Inspirationsquelle und Ausgangspunkt diente die Musik des Komponisten und Utopisten Alexander Skrjabin. Mittels eines digitalen ANS Synthesizers fertigten die Studentinnen Videos und Soundscapes, die sie zu live gespielten Klavierwerken in Beziehung stellen.

Improvisierte Musik und die Interaktion mit dem Publikum stellte das Ensemble „Ohne Ländereck“ in ihrem Konzept mit dem schönen Titel „Leben(s)mittel Musik“ vor. Dazu formulierten sie gesellschaftskritische Aspekte und unterhielten damit das Publikum geistreich.

Klare Aussagen

Die Jurymitglieder Wolfgang Burtscher (Vorstand Kulturkreis Montforthaus), Folkert Uhde (Künstlerischer Leiter Montforter Zwischentöne), Sarah Wedl-Wilson (Vizerektorin für Außenbeziehungen an der Universität Mozarteum Salzburg), Jörg-Maria Ortwein (Künstlerischer Leiter des Vorarlberger Landeskonservatoriums) und Annekatrin Klein (Studiengangsleitung Musikpädagogik an der Hochschule für Musik Basel) bewerteten die Vorschläge wohlwollend, aber auch kritisch und diskutierten mit den Studierenden die Realisierbarkeit. Weil alle drei Beiträge qualitätvoll und überzeugend wirkten, hatten sie kein leichtes Spiel. Doch mit dem Wissen, dass schlussendlich alle Teilnehmenden von diesem Pitch profitieren und mit einem Publikumsvoting wurde schließlich das Siegerteam gefeiert. Zu hoffen ist, dass die beiden Teams, deren Ideen in Feldkirch nicht zum Zug gekommen sind, an einem anderen Ort realisiert werden können.

„Say Yes“
Ensemble StimmImpuls Nürnberg
Do, 28. Juni
Villa Claudia Feldkirch