Die Theatergruppe "dieheroldfliri.at" zeigt derzeit ihr neues Stück "Das Rote vom Ei" (Foto: Mark Mosman)
Anita Grüneis · 08. Jul 2018 · Musik

LIGITA - Die hohe Kunst des Zusammenspiels

Das Liechtensteiner Unterland mit seinen fünf Gemeinden Eschen, Gamprin, Mauren, Ruggell und Schellenberg steht bis zum 14. Juli ganz im Zeichen der meisterlichen Gitarrenmusik. Die 26. Liechtensteiner Gitarrentage LIGITA wurden mit einem virtuosen Konzert des EOS Guitar Quartetts im Eschner Gemeindesaal eröffnet. Insgesamt stehen sieben Meisterkonzerte auf dem Programm. Die vier Männer des EOS Quartetts setzten dabei eine hohe Messlatte für alle weiteren Konzerte. 

Seit 30 Jahren konzertieren David Sautter, Michael Winkler, Julio Azcano und Marcel Ege miteinander, das ist deutlich zu hören. Ihre acht Hände kombinieren die vierundzwanzig Saiten der Instrumente so perfekt, dass es bisweilen tönt, als spiele ein einziges Instrument. Dann wieder klingen die vier wie ein Orchester mit vielen verschiedenen Stimmen. Da sie die Gitarrenmusik so virtuos beherrschen, schneidern sie sich auch jedes Stück auf ihre Fähigkeiten zu. Ob das Werke von Igor Stravinski, Camille Saint-Saëns, L. Brouwer/E. Gismonti oder Astor Piazzolla und Manuel de Falla sind – sie alle werden beim EOS Guitar Quartet in eigenen Arrangements zu neuem Leben erweckt.
Dabei scheinen die vier Künstler hin und wieder zu improvisieren, sie streichen, wischen, klopfen und zupfen ihre Saiten mit einer so stupenden Virtuosität, dass man sich die Augen reibt. Ihre Musik kann schmeicheln und leise raunen, dann klingt sie wie Beethovens berühmtes Quartett aus „Fidelio“, sie kann aber auch flirren und stampfen und erinnert damit an Flamenco-Tänzer. 
Als das Quartett zum Schluss eigene Kompositionen von David Sautter und Manuel Ege spielte, wurde noch einmal klar: Diese vier Herren „got rhythm“.  

Der Fokus auf der Meisterschaft

Im Mittelpunkt der diesjährigen Meisterkonzerte steht die Kunst des Zusammenspielens. Der Anfang mit dem EOS Guitar Quartett hätte nicht besser sein können. Neben den Konzerten liegt ein weiterer Fokus auf den elf Meisterkursen, bei dem Künstler wie Alvaro Pierri, Julio Aszano, Hans-Werner Huppertz, Meng Su, Göran Söllscher oder Dale Kavanagh ihr Können im klassischen Gitarrenspiel weitergeben. Wer sich eher für Volksmusik interessiert, kann bei Stefan Hackl einen Workshop besuchen. Der Dozent am Tiroler Landeskonservatorium und an der Universität für Musik und darstellenden Kunst Wien ist ein Kenner von historischen Instrumenten und der Kammermusik. Für Liebhaber der Tango Musik bietet der Argentinier Agustín Luna einen Workshop an. Er wird zudem gemeinsam mit Nora Buschman ein Meisterkonzert spielen.
Ein Wettbewerb sowie eine Ausstellung von Gitarrenbauern und Gitarrenhändlern, bei dem auch Probespielen in eigens dafür vorgesehenen Räumen möglich ist, rundet das Angebot dieser Liechtensteiner Gitarrentage LIGITA ab. 


Die nächsten Konzerte sind am Sonntag, 08. Juli um 18 Uhr im Musikschulzentrum Eschen mit dem Wieselburger Gitarrentrio und um 20 Uhr im Gampriner Gemeindesaal mit dem Meistergitarristen Alvaro Pierri:
Nähere Infos:
www.ligita.li