Tobias Grabher, die Camerata Musica Reno und Michael Köhlmeier bescherten dem Publikum ein „österliches Cineastenfest“.
Silvia Thurner · 08. Feb 2014 · Musik

Ein Häppchen allein ist nie genug – „Amüsgöl“ wartete mit originellen musikalischen Ideen auf

Seit zwei Jahren musizieren Isabella Fink, Martin Franz, Michael Fetz und Marcel Fetz in der Band „Amüsgöl“ zusammen. Ganz unterschiedliche Stücke und Songs, die sie in allen musikalischen Genres und Musikstilen finden und beim gemeinsamen Musizieren und Experimentieren für sich zurechtschneidern, wurden nun auf Tonträger produziert. Im ORF Funkhaus präsentierten die Vier aus dem Bregenzerwald in Anspielung auf ihren Bandnamen „Grüße aus der Musikküche“.

„Amüsgöl“ bereichert die musikalische Szene in Vorarlberg. Kreativ, locker und ungeniert im besten Sinne des Wortes bedienen sich Isabella Fink (Gesang und Violoncello), Martin Franz (Saxophon und Querflöte), Michael Fetz (Kontrabass) und Marcel Fetz (Perkussion) aus dem breiten Sortiment an Schlagern, Hits, Popsongs und klassischen Werken. Mit eigenen musikalischen Ideen und Texten werden die gefundenen Musikstücke neu aufbereitet. Darüber hinaus komponiert Martin Franz auch eigene Stücke für die Band.

Humorvoll und emotional


Isabella Fink am Violoncello und mit Gesang stand bei der CD-Präsentation im Mittelpunkt des Geschehens. Sie füllte die amüsanten Vokalparts mit Leben und verlieh ihnen einen eigenen Schmäh. So auch in „Speani“, bei dem ihr die Männer auch als Backgroundsänger und mit originellen Begleitfiguren, wie auf Bierflaschen gespielte Patterns, ein gutes Fundament boten. Als Isabella Fink in „Viellicht“ auf einen meinungslosen Langweiler anspielte und emotionsgeladen ihre Reaktion zeigte, stimmten die KonzertbesucherInnen amüsiert zu.

Eigenes originell aufbereitet


Im „Türkischen Waschsalon“ von Martin Franz entwickelte die Musik durch den angespielten Balkansound einen unmittelbaren Drive. Feinsinnig gestaltet wurde der „Johlar“ aus der Nummer „Ein Führeinand“. Authentisch und in einem schönen Wechselspiel mit ihrem Cello stellte Isabella Fink den Jodler in den Raum. Martin Franz holte ihn ab und modellierte ihn auf seine Weise am Saxophon. Dieses Stück zeigte eindrucksvoll, wie kreativ „Amüsgöl“ mit den musikalischen Ausgangsmaterialien umgeht.

Hinter „Amüsgöl“ stehen hervorragende Musiker und Abwechslung ist ein Markenzeichen der Band, denn jedes Stück für sich hat einen eigenen Charakter. Sympathisch wirkt der konsequente Einsatz des Bregenzerwälder Dialekts. Freilich steht die Band noch am Anfang, doch die Spielart und das Zusammenwirken der Musiker sowie der unkonventionelle Umgang mit den musikalischen Ausgangsmaterialien und der textdeutliche Gesang stehen für eine musikalische Unterhaltung auf hohem Niveau.

Ein guter Beginn und ein wichtiger Markstein ist „Amüsgöl“ mit der nun vorliegenden CD gelungen. Auf weitere humorvolle und originelle musikalische „Häppchen“ darf man sich freuen.

 

Amüsgöl. Ein Gruß aus der Musikküche. 2014.
www.amusgol.at

Konzerte:
Kammgarn Hard: 14. Februar, 20.30 Uhr
Altes Kino Rankweil: 21. Februar, 20 Uhr