Neu in den Kinos: „Ich Capitano“ (Foto: X-Verleih)
Silvia Thurner · 03. Jul 2018 · Musik

Den warmen Klang der Schönach-Orgel feierlich zelebriert – Bruno Oberhammer, Gabriel M. Morre und Thomas Vötterl musizierten zum 150-jährigen Bestehen der Orgel in Hittisau

In Vorarlberger Pfarrkirchen stehen zahlreiche historische Orgeln. Unermüdlich und seit Jahrzehnten forscht Bruno Oberhammer über diese wertvollen Instrumente und bringt sie zum Klingen. Zum 150-jährigen Jubiläum der Schönach-Orgel in der Pfarrkirche Hittisau kamen die Vorzüge und die weiche Klangfarbe des Instruments mit Werkdeutungen unter anderem von Bernardo Storace, Johann Pachelbel und Max Reger voll zur Geltung. Darüber hinaus verliehen die Trompeter Gabriel Maria Morre und Thomas Vötterl dem Konzert mit Werken von Viviani, Torelli sowie Manfredini festlichen Glanz.

Das Programm legte Bruno Oberhammer ganz bewusst so an, dass die Vielfalt der Registerfarben, deren Kombinationen im Zusammenwirken der Holz- und Metallpfeifen sowie die Tonhöhencharaktere vom 16“-Pedal bis in strahlende Höhen der 2“-Register  zu erleben waren. Vor allem Max Regers Choralbearbeitungen aus dem op. 135 „Christus, der ist mein Leben“, „Herr Jesu Christ, dich zu uns wend“ sowie „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ zeigten die feinsinnigen Qualitäten des Instrumentes auf. Aber auch der prägnante Ausdrucksstil des Organisten kam schön zur Geltung. Den Höhepunkt bildete die Toccata und Fuge in d/D, op. 59 von Max Reger. Die dicht gesetzten chromatischen Linien sowie der allmähliche Verdichtungs- und Beschleunigungsprozess innerhalb des musikalischen Flusses stellte Bruno Oberhammer imposant in den Raum.

Transparent kristallisierte der Organist in Johann Pachelbels Partita über den Choral „Christus, der ist mein Leben“ die Melodie in fein nuancierten Klangfarben heraus. Staunen durfte man dabei auch über die Virtuosität des Organisten.

Gabriel Maria Morre und Thomas Vötterl bereicherten das Konzert mit der Sonata prima für Trompete und Orgel von Giovanni Bonaventura Viviani sowie der Sonata in D-Dur von Guiseppe Torelli. Spannend dabei waren unter anderem die unterschiedlichen Charaktere der Trompeteninstrumente. Während Gabriel Maria Morre auf einer Barocktrompete musizierte, spielte Thomas Vötterl eine Piccolotrompete.

Zum Abschluss erklang das Konzert für zwei Trompeten und Orgel von Francesco Manfredini. Stimmungsvoll gestalteten die Musiker die Terzengänge des Hauptthemas. Der Mittelteil in Moll für Orgel solo bildete einen großen Kontrast, der die Wirkung des fulminant ausgeformten Finalsatzes verstärkte.