„Kaffee und Zucker?“ Dokumentartheater im TAK in Liechtenstein © Pablo Hassmann
Anita Grüneis · 13. Okt 2017 · Kleinkunst, Kabarett

Premiere im Schlösslekeller Vaduz - Der Zauberfuzzi und sein geheimnisvoller Koffer

Albi Büchel, auf Bühne und Straße besser bekannt als „Zauberfuzzi“, präsentierte im ausverkauften Schlösslekeller Vaduz sein neues abendfüllendes Programm mit dem Titel „Der Zauberkoffer. Eine wahre Lügengeschichte“. Es wurde ein abwechslungsreicher und kurzweiliger Abend für die ganze Familie. Ein Abend, der zum Staunen einlud und die ewig gleiche Frage offenließ: „Wie hat er das bloß gemacht?“ Der Zauberfuzzi selbst weiß nur eine Antwort: „Zaubern macht manchmal keinen Sinn.“

Das muss es auch nicht, wenn es so liebevoll und mit Leidenschaft vorgeführt wird. Albi Büchel, mehrfach preisgekrönter Straßenkünstler, seit über 25 Jahren Techniker und Requisiteur im TAK, liebt die Bühne und liebt das Zaubern. Das ist seiner Bühnenshow anzumerken. Er ist auf der Bühne zuhause, findet mühelos den Draht zum Publikum und kann es mit seiner Begeisterung anstecken. Einzelne holt er auf die Bühne und verzaubert sie im besten Sinne. Das geschieht mit Hilfe seines Zauberkoffers. Es ist ein aufgeklappter mannshoher alter Seemannskoffer mit vielen liebevoll dekorierten und unterschiedlich großen Schubladen, in denen die Geheimnisse schlummern.  

Das alte Buch mit der Zauberlehre aus aller Welt

Dann erzählt er von einem alten Buch mit Zaubertricks aus aller Welt. Es habe ihn, den Zauberer, in einem Antiquitätenladen magisch angezogen, deshalb habe er es gekauft. Beim Lesen fand er dann einen Brief, eine Hinterlassenschaft seines Vorfahren Albrecht McFuzzi. Um das Erbe annehmen zu können, musste allerdings eine Bedingung erfüllt werden: Er musste von einer Person aus dem Publikum einen wertvollen Gegenstand ausleihen, in ein Glas legen und den Gegenstand - ohne ihn je zu berühren - am Ende der Vorstellung zurückgeben. So landete der Ring einer Zuschauerin in einem Weinglas, das während der ganze Vorstellung auf dem Koffer stand. Sie selbst erhielt im Gegenzug ein verschlossenes Kästchen zur Aufbewahrung, ein weiterer Gast einen verschlossenen kleinen Beutel.  Am Schluss fand sich im Beutel ein Schlüssel, der exakt zu dem Kästchen passte, in dem ein weiteres Kästchen war und in diesem lag – natürlich - der Ring. Magic! Magisch auch der Transport einer Kerzenflamme hin zu einer nicht brennenden Kerze, die erscheinenden und verschwindenden Bälle und Münzen in den Metallbechern, der Faden, der in viele kleine Teile zerrissen wird und dann doch plötzlich wieder ein einziges Stück war.

Vom Grammophon zum Erlkönig und zurück

Aber auch wenn er einer Person aus dem Publikum eine Tüte reicht, in der 99 Lose mit Musiktiteln stecken, diese Person ein Los zieht, der Zauberfuzzi eine Mini-Grammophon aus dem Koffer zaubert und den Kindern in der ersten Reihe kurz erklärt, was das einmal gewesen ist, und wenn dann aus diesem Gerät genau der Song ertönt, den die Person aus den Losen gezogen hat, dann ist das schon sehr zauberhaft. Oder wenn Albi Büchel den Erlkönig zitiert und es plötzlich heißt: „Wer zaubert so spät in der Nacht  ...“ dann wird nicht nur das Zuschauen zum reinen Vergnügen, sondern auch das Zuhören. Für den Text und die Regie zeichnete Thomas Beck verantwortlich, für den Ton Manuela Büchel. Ein bezaubernder Abend für die ganze Familie. Das Publikum applaudierte begeistert.