Tobias Grabher, die Camerata Musica Reno und Michael Köhlmeier bescherten dem Publikum ein „österliches Cineastenfest“.
Anita Grüneis · 27. Mai 2018 · Kleinkunst, Kabarett

Die Starbugs im TAK - Die mit den Segways tanzen

Sie haben es wieder einmal geschafft. Die Starbugs überzeugten mit ihrem neuen Programm „Jump“ erneut das Liechtensteiner Publikum, das sich im TAK mit tosendem Applaus und standing ovations bedankte. Scheinbar mühelos bescherten Fabian Berger, Martin Burtscher und Wassilis Reigel den Zuschauerinnen und Zuschauern einen unbeschwerten und vor allem äußerst heiteren Abend. Diesen drei Herren aus Bern schaut einfach jeder gerne zu und fragt sich hin und wieder: Wie machen die das bloß, so ganz ohne Worte! Sie sind witzig, komisch, artistisch und sehr musikalisch. Ihre meist akustischen Pointen sitzen punktgenau, jeder ist immer im Takt und auf den anderen abgestimmt. Kein Wunder, denn im Hintergrund zieht eine der besten Komikerinnen der Schweiz die Regiefäden: Nadja Sieger, die von Ursus und Nadeschkin.

Diesmal fallen sie vom Himmel in merkwürdig aufgeblasenen Anzügen, mit denen sie dann seltsamerweise schrumpfen und plötzlich aussehen wie Kinder. Hinter einer magischen Wand färben sich die Anzüge bunt bis sie ganz verschwinden. Und dann stehen sie da mit ihrem Markenzeichen, den rotweiß gestreiften T-Shirts, und legen los: „Hello, it’s me“ singen sie – nein, singt Adele vom Band – die Herren bewegen nur die Münder, der Song ist allerdings so zurechtgeschnitten, dass das „Hello, it’s me“ zum running gag wird, der sich durch das ganze Programm hindurchzieht. Immer wieder entblößen die Starbugs das Playback, indem sie einfach das Mikrofon verlassen und die Stimme trotzdem lautstark weitersingt, sie perfektionieren das Playback aber auch, indem sie mit einem Verschnitt von diversen Popsongs ein theatralisches Spiel aufbauen. 

Immer für eine Überraschung gut

Ein weiteres Element ihres Programms ist der Überraschungseffekt. Sie enttäuschen fast immer die Erwartungshaltung des Publikums, denn es gibt bei allen Nummern nicht vorherzusehende Wendungen. Der Fön wird zum gefährlichen Liebenden in der Badewanne, auch wenn er sich noch so sehr um die schönen langen Haare von Martin Burtscher kümmert. Die Segways, mit denen die Herren plötzlich wie Roboter auf der Bühne erscheinen, werden mit dualer Fönkraft gesteuert. Dass sich damit auch tanzen lässt, beweisen sie mit einer wilden und grotesken Choreografie. Ein weiteres Highlight ist ihr Computerspiel mit japanischen Kämpfern, die zu den klassischen Piepsern und sonstigen elektronischen Geräuschen kämpfen, gewinnen und verlieren und flugs ein ganzes Computerspiel mit all seinen komischen Elementen lebendig werden lassen.

Sie kommen wieder

Dieses neue „Jump“- Programm der Starbugs ist weniger artistisch als das erste Programm „Crash Boom Bang“. Damals zeigten sie noch, dass sie durch die Faszination für den Break Dance in ihrem Turnverein zusammenfanden. Nun gibt es mehr Zaubereien – ob hinter der Wand, mit Tüchern oder Bällen. Ganz verschwunden ist die Artistik allerdings nicht. Wassilis Reigel zeigt seine Salti vorwärts und rückwärts und hin und wieder legen alle drei auch paar Breakdance Elemente auf die Bühne. Natürlich unter donnerndem Applaus des Publikums. Und es gibt mehr Anspielungen auf gewisse „stehende Elemente“ – weniger Stangen, die vor dem Hosenlatz getragen werden, würden auch genügen. Aber trotzdem: ein unbeschwerter Abend voller Lachen und Überraschungen. Am 7. Dezember kommen sie wieder ins TAK. Nichts wie hin.