Die Theatergruppe "dieheroldfliri.at" zeigt derzeit ihr neues Stück "Das Rote vom Ei" (Foto: Mark Mosman)
Walter Gasperi · 13. Mär 2014 · Film

Aktuell in den Filmclubs (14.3. - 20.3. 2014)

Das TaSKino Feldkirch zeigt diese Woche die für zehn Oscars nominierte, bei der Verleihung aber leer ausgegangene Gaunerkomödie „American Hustle“. Auf dem Programm des FKC Dornbirn steht „Zwei Leben“, in dem Georg Maas in geschickter Mischung aus bewegendem Familiendrama und packendem Politthriller ein eher unbekanntes Kapitel deutscher Geschichte aufrollt.

American Hustle: Einem ertappten Gaunerduo (Christian Bale und Amy Adams) wird von einem FBI-Agenten (Bradley Cooper) ein Deal vorgeschlagen: Sie entgehen der Verhaftung, wenn sie ihm helfen, Politiker der Korruption zu überführen. In den Mittelpunkt rückt dabei Carmine Polito (Jeremy Renner), der Bürgermeister von Camden, der Atlantic City wieder zum Spielerparadies aufbauen will. Um seine Pläne aber zu verwirklichen, braucht er Geldgeber, sodass bald ein fiktiver arabischer Scheich ebenso wie die Mafia ins Spiel kommt.
Auf der Basis des Abscam-Skandal, bei dem das FBI Ende der 1970er Jahre Betrüger engagierte, um mit ihrer Hilfe korrupten Politikern das Handwerk zu legen, entwickelt David O. Russell eine turbulente Gaunerkomödie. Mit Verve erzählt der Amerikaner in spielerisch leichtem Wechsel zwischen Drama und Komödie, zwischen Alltagsrealismus und greller Farce fintenreich von Täuschungen und falschen Identitäten.
Nie kann man hier sicher sein, wer mit wem spielt und ständig erfinden sich die Figuren neu. Eindeutige moralische Grenzen gibt es nicht, ambivalent bleiben die Figuren und gerade dadurch faszinierend. Zum Lachen reizt manche Szene, doch gleich darauf bleibt einem das Lachen auch schon wieder im Hals stecken, denn nie macht sich Russell über seine Figuren lustig, sondern macht auch ihre Verzweiflung und Verlorenheit sichtbar.
TaSKino Feldkirch im Kino Rio: Fr 14.3. bis Do 20.3.

Zwei Leben: Zum weißen Vorspann auf schwarzem Grund hört man Nachrichten vom Ende der DDR. Mit dem Insert Deutschland, November 1990 wird die Handlung zeitlich und örtlich verankert. Eine etwa 50-jährige Frau mit schwarzer Sonnenbrille reist am Flughafen Berlin ein, sie geht auf die Toilette und kommt verkleidet als eine andere heraus.
Schon diese Eröffnung baut Spannung auf, denn sie lässt über die Identität der Frau rätseln. Nur der Zuschauer weiß aber, dass Katrine ein Doppelleben führt, für ihre in Norwegen lebende Familie gibt es dagegen keine Zweifel an der Identität von Tochter, Ehefrau und Mutter.
Die Recherchen eines Anwalts über die Verschleppung von Kindern norwegischer Mütter und deutscher Soldaten während des Zweiten Weltkriegs in ein deutsches Kinderheim auf dem Gebiet der späteren DDR, lässt Katrine aber reagieren, denn nun droht die Wahrheit über ihre Vergangenheit, in die auch der Zuschauer erst sukzessive Einblick bekommt, bekannt zu werden.
Gekonnt verbindet Georg Maas die Genres Familiendrama und Politthriller, rückt ein wenig bekanntes Kapitel sowohl der Nazi- als auch der DDR-Vergangenheit ins Bild und zeigt bewegend, mit welchen Mitteln Diktaturen auch Kinder missbrauchen und manipulieren.
FKC Dornbirn im Cinema Dornbirn: Mi 19.3., 19.30 Uhr; Do 20.3., 21.30 Uhr