Das UNPOP-Ensemble zeigt derzeit das Stück "Fairycoin" im Theater Kosmos. (Foto: Caro Stark)
Peter Füssl · 05. Okt 2015 · CD-Tipp

Lizz Wright: Freedom & Surrender

Fünf Jahre nach ihrem großartigen Gospel-inspirierten Album „Fellowship“ wagt die mittlerweile 35-jährige Lizz Wright nun mit „Freedom & Surrender“ einen Neustart, der – wie der Wechsel zum neuen Label Concorde schon vermuten lässt - perfekt produzierten Mainstream bietet.

Erfolgsproduzent und Multiinstrumentalist Larry Klein sorgt mit gefragten Musikern wie Drummer Vinnie Colaiuta oder Gitarrist Dean Parks für eine abwechslungsreiche und doch in sich stimmige Melange aus Soul-, Gospel-, Blues- und Jazz-Elementen. Ob funkige Beats, entspannte Grooves oder seltsam schwebende Klangwolken, sie finden stets die ideale Soundkulisse für die größtenteils von Wright mit Hilfe von Ko-Autoren wie Klein, Toshi Reagon, Jesse Harris, David Batteau, Maia Sharp oder Country-Rock-Legende J.D. Souther geschriebenen Lovesongs. Von besonderem Reiz sind die im Duett mit Ausnahme-Sänger Gregory Porter interpretierte, ungemein gefühlvolle Ballade „Right Where You Are“ und der von Till Brönner am Flügelhorn veredelte Nick Drake-Klassiker „River Man“. Auch der oft gecoverte Bee Gees-Hit „To Love Somebody“, den Wright vor allem in der Fassung von Nina Simone schätzt, passt nahtlos ins schmachtend hingebungsvolle, mitreißend energische, bissig angriffslustige oder erotisch aufgeladene Wechselspiel zwischen „Freiheit“ und „Hingabe“. Was das Album aber vor allem aus der Masse ähnlicher Produkte heraushebt, ist der warme, vielseitige und unglaublich ausdrucksstarke Alt von Lizz Wright, der auf stimmige Weise an die großen afroamerikanischen Gesangsartisten der 60-er und 70-er Jahre erinnert.

(Blue Note/Universal)