Joan As Police Woman: Damned Devotion
"Will I need to fight to make it wonderful?" heißt es im Opener des sechsten Soloalbums von Joan Wasser, besser bekannt als Joan As Police Woman. Diese Frage, alle möglichen Überlegungen dazu und Antworten darauf ziehen sich inhaltlich als roter Faden durch das im Vergleich zu seinen Vorgängeralben stimmungsmäßig düstere, aber musikalisch leichter zugängliche Werk.
Wasser hat in ihren ausdrucksstarken Texten noch nie ein großes Geheimnis um die tragischen Seiten ihres (Liebes-)Lebens gemacht, um die kaum zu verdauenden Schicksalsschläge und um die Dämonen, die sie reiten. Allerdings fern jeglicher Sentimentalität oder Weinerlichkeit, da liegen ihr trotz offen gezeigter Verletzungen und schmerzlicher Widersprüche letztlich Aufbegehren und Kämpfertum schon näher. Dazu hat die ausgebildete Geigerin mit der expressiven Stimme mit Hilfe alter Weggefährten wie dem Drummer Parker Kindred, Keyboarder Thomas Bartlett oder ihrem Duo-Partner Benjamin Lazar Davis vom 2016-er Album „Let It Be You“ einen kompromisslos ausgefeilten Soundtrack geschaffen. Wasser hat dabei nicht nur die Bass- und Gitarrenparts und einige Keyboard-Passagen selber eingespielt, sondern die Tonspuren ihrer Kollegen auch nach Lust und Laune elektronisch manipuliert, Rhythmen verschleppt und Sounds den gewünschten Stimmungen entsprechend verfremdet. Herausgekommen ist ein energievolles, fesselndes und komplexes Alternative-Electronic-Soul-Pop-Gemisch, – zerbrechlich, leidenschaftlich, fordernd, unterkühlt, mitreißend, distanziert. Schlicht und einfach: exzellent!
(Play It Again Sam)
Konzert-Tipp: Joan As Police Woman spielt am 31.3. in der Ottakringer Brauerei in Wien und am 4.4. im Kaufleuten in Zürich.
