Tobias Grabher, die Camerata Musica Reno und Michael Köhlmeier bescherten dem Publikum ein „österliches Cineastenfest“.
Peter Füssl · 27. Jul 2015 · CD-Tipp

David Torn: only sky

Der New Yorker Gitarrist und Soundtüftler ist seit seinen ersten Produktionen mit der Everyman Band in den 1980er Jahren ein zuverlässiger Garant für exzeptionelle Klangreisen. Sein aktuelles Solo-Album „Only sky“ ist da keine Ausnahme – ganz im Gegenteil.

Fünfundsiebzig Minuten lang zaubert er mit Hilfe seiner E-Gitarre, einer elektrischen Oud, Looping-Geräten und einem ganzen Arsenal an Fuzz-Boxen phantastische, manchmal nahezu großorchestral wirkende Klangwelten von einer gewaltigen, oftmals auch verstörenden Schönheit. „Diese Aufnahme kommt dem am nächsten, was ich zu Hause mache, wenn ich mit meiner Gitarre alleine bin, eine Art Selbsthypnose oder, um es anders zu formulieren, eine Art klanglicher, weltlicher Meditation. Es sind Echtzeitkompositionen, aber es geht mir darum, mich dabei zu entspannen und den Fluss des Klanges zu genießen, die Musik einfach ihren Lauf nehmen zu lassen – und offen zu sein für das Unerwartete“, erklärt Torn. Wenn es als Zuhörer gelingt, diese offene Haltung des Musikers zu übernehmen, eröffnen sich einem unglaublich intensive und gefangen nehmende musikalische Momente, und die neun Titel verdichten sich zu einem einzigen imaginären Soundtrack für genau jenen Film, den man immer schon einmal träumen wollte. Aber Achtung: das wird ganz sicher keine Komödie sein!

(ECM/Vertrieb: www.lotusrecords.at)