Neu in den Kinos: „Ich Capitano“ (Foto: X-Verleih)
Peter Füssl · 18. Mai 2015 · CD-Tipp

Christoph Pepe Auer: Songs I Like

Der 33-jährige aus Rum bei Innsbruck stammende Saxophonist und Bassklarinettist Christoph Pepe Auer – er hat seit einigen Jahren auch mit dem auf qualitativ hochwertigen innovativen Jazz spezialisierten Label Session Work Records einen beachtlichen Einfluss auf die junge österreichische Jazzszene – beschäftigt sich sieben Jahre nach seiner letzten CD unter eigenem Namen auf „Songs I Like“ wieder mit dem, was er am liebsten tut: neue Klänge erforschen, entwickeln und musikalisch innovativ verarbeiten.

Dazu dient ihm vor allem die Bassklarinette, der er die abenteuerlichsten Klänge, Töne und Geräusche entlockt, um sie in fruchtbarer Kooperation mit dem Schlagzeuger und Soundtüftler Gregor Hilbe auf elektronischem Weg vielschichtig nutzbar zu machen. Die neun Titel – darunter die dreiteilige „90s Therapy“, in der Auer seine Ö3 zu verdankenden Jugendvorlieben für Grunge, Euro-Trash und Pop-Schnulzen aufs Korn nimmt – sind alles Ergebnisse ausgiebiger Forschungsreisen im Soundlabor, zu deren Verfeinerung und Perfektionierung sich Auer auch noch Musiker wie Christian Bakanic am Akkordeon, Matthias Loibner an der Drehleier, Johannes Dickbauer an der Violine, die Cellistinnen Sophie Abraham und Marie Spaemann oder die Sängerin Eva Klampfer aka Lylit ins Studio holte. Herausgekommen ist ein faszinierendes Amalgam aus Electronic, Pop und Jazz, das durch seinen eigenwilligen Innovationsgeist und seine klangfarbenreiche Vielschichtigkeit fasziniert, aber durchaus auch – vergleichbar mit der Musik seines langjährigen Duo-Partners Manu Delago – ganz schön in die Beine fahren kann. Selbst Schuberts „Nebensonnen“ erstrahlen da in neuem Glanz. Ein Qualitäts-Produkt, dessen Inhalt hält, was die exklusive Verpackung verspricht.

(Session Work Rec)