Tobias Grabher, die Camerata Musica Reno und Michael Köhlmeier bescherten dem Publikum ein „österliches Cineastenfest“.
Peter Füssl · 07. Feb 2014 · CD-Tipp

Chris Magerl: places

Der steirische Gitarrist und Sänger Chris Magerl galt einst mit der Grunge/Punk/Hardcore-Band Sick of Silence (nomen est omen), mit der er mehrere Tourneen durch Europa und Kanada unternahm, und mit der Power-Pop-Formation Once Tasted Life als Hoffnungsträger der heimischen alternativen Musik-Szene.

Seit fünf Jahren geht er es nun etwas stimmband- und gehörschonender an, was aber nicht heißen soll, dass seine nunmehr auf „places“ veröffentlichten im Singersongwriter/Indie-Rock-Bereich angesiedelten Songs weniger intensive Hörerlebnisse böten. Inhaltlich geht’s einerseits um Tour-Erlebnisse, andererseits aber auch um Erfahrungen aus seiner Grazer Umgebung, um frustrierte Jugendliche und gestresste Manager, um die Alkoholiker am Griesplatz, und er scheut sich auch nicht davor, in der Piano-Ballade „Drawings of Knives“ das sensible Thema Kindesmissbrauch anzupacken. Ob reduziert auf Stimme und Gitarre oder etwas opulenter mit Band, Magerl vermag durchaus zu berühren. Ein Geheimtipp, der nicht unbedingt einer bleiben sollte!
(remedy records/NNFF)