Tobias Grabher, die Camerata Musica Reno und Michael Köhlmeier bescherten dem Publikum ein „österliches Cineastenfest“.
Karlheinz Pichler · 01. Jän 2014 · Ausstellung

Versuche im und am Raum – Stephan Sude im Ruggeller Küefer-Martis-Huus

Das denkmalgeschützte und von Johannes Inama geleitete Ruggeler Kulturzentrum „Küefer-Martis-Huus“ gibt in seiner aktuellen Ausstellung Einblicke in das Schaffen des Liechtensteiner Künstlers Stephan Sude. Sude zeigt ausschließlich kleinformatige Werke, in denen er sich mit Raumsituationen und der Figur im Raum auseinandersetzt.

Die Ölgemälde des 1962 in Vaduz geborenen Künstlers muten auf den ersten Blick zwar gegenständlich an, sind aber viel eher als Versuche am und im Raum, an der dezenten Aufteilung von Flächenformationen und der vagen Rhythmisierung von geometrischen Raumvolumina zu werten. Typisch sind seine Vorlieben für kraftvolle und kontrastreiche Farbaufträge. Vielfach verschmelzen abstrakte, architektonische Anordungen mit figürlichen Elementen.

Wechselwirkung von Mensch und Raum


Flächen und Raumkörper werden beim Liechtensteiner aneinander und ineinander gereiht, häufig überlagert von Texturen und schematisch implementierten Fragmenten menschlicher Umrisse. Der Mensch, sein Umfeld, die Wechselwirkung von Mensch und Raum rücken immer wieder thematisch in den Vordergrund.

Surrealistisch angehaucht


Sudes traumähnliche Raumkompositionen erinnern mitunter auch an surrealistische Grundmuster. Der Künstler, der zusammen mit Roland Adlassnig vor Kurzem den großen Saal des Vaduzer Engländerbaus in eine archäologische Ausgrabungsstätte verwandelt hat, die an der Bildenden Kunst als versunkener Utopie forschte, unterläuft mit diesen adaptierten Surrealismen konventionelle Erfahrungs-, Denk- und Sehschemata und vermischt damit die Wirklichkeit mit Traumbildern. Der heute in Ruggell lebende Kunstschaffende verfremdet vordergründig naturalistische Darstellungen durch ungewöhnliche Zusammenstellungen und irritierende Konstellationen.

Dass Sude neben der Ölmalerei auch die Drucktechniken handwerklich beherrscht, belegt er anhand einer Reihe von Holz- und Linoldrucken, mit denen er ebenfalls die Museumsräumlichkeiten bestückt. Vielleicht kommen gerade in der Drucktechnik Sudes Versuche am Raum durch die grafische Umsetzung am besten zur Geltung.

 

Stephan Sude: Weltanschauung und andere Irrungen
Küefer-Martis-Huus, Ruggell (FL)
Bis 26.1.2013
Fr, Sa u. So 14-17
www.kmh.li