Neu in den Kinos: "Die Unschuld" (Foto: Wild Bunch Germany/Plaion Pictures)
Christina Porod · 26. Nov 2015 · Ausstellung

Das vorarlberg museum stellt sein Ausstellungsprogramm für 2016 vor

Über 46.000 Menschen werden bis Ende des Jahres das vorarlberg museum besucht habe. Dabei sind diejenigen Besucher, die die Ausstellungen im Atrium besichtigten gar nicht berücksichtigt. Was auf die Besucher 2016 wartet, darauf gewährten bei der Pressekonferenz heute Vormittag Museumsdirektor Andreas Rudigier, Stellvertretender Direktor und Archäologe Gerhard Grabher sowie die Kuratorin der morgen eröffnenden Ausstellung „Ich bin ich – Mira Lobe und Susi Weigel“ Lisa Noggler-Gürtler einen Ausblick.

Im Mittelpunkt der morgen (27. November) eröffnenden Ausstellung „Ich bin ich – Mira Lobe und Susi Weigel“ steht das erfolgreiche Duo der österreichischen Kinderliteratur. Die Zusammenarbeit der bekannten Autorin Mira Lobe und der Illustratorin Susi Weigel brachte 45 Bücher und viele Fortsetzungsgeschichten hervor. Titel wie „Das kleine Ich bin Ich“, „Die Omama im Apfelbaum“ oder „Die Geggis“ sind wohl den meisten bekannt.
Die Schau, die alle Altersgruppen ansprechen soll, stellt vor allem die Biografien der beiden Frauen ins Zentrum. Es gehe darum, das Menschenbild des Künstlerduos hinter der Kinderliteratur herauszuarbeiten, betont Kuratorin Lisa Noggler-Gürtler.
Die vom Wien Museum übernommene Ausstellung erhielt für das vorarlberg museum einen stärkeren Weigel-Bezug, da diese lange in Vorarlberg lebte.

Egon Goldner. Zeitzeichen


Ende Jänner zeigt das vorarlberg museum eine Retrospektive des 1945 in Lustenau geborenen Zeichners Egon Goldner. Der gelernte Buchdrucker begann 1966 mit seinem Schaffen, bevor er Anfang der 1990er-Jahre von der Bildfläche verschwand und das Zeichnen einstellte. Über den Künstlerkollegen Richard Bösch kam das Museum in Kontakt zu dem seit 2002 in Wien lebenden Goldner, der 2014 wieder mit dem Zeichnen begann.
Ergänzend zu den Zeichnungen präsentiert die Ausstellung eine Auswahl an Korrespondenzen des Künstlers, die Aufschluss über sein schwieriges Verhältnis zur Presse, aber auch die große Wertschätzung seiner Arbeiten in ausgewählten Künstlerkreisen geben. Ein filmisches Kurzporträt von Ingrid Adamer ergänzt die Schau.

ganznah – Landläufige Geschichte vom Berühren


Nach „Sein & Mein“ ist „ganznah“ die zweite Ausstellung im Format SICHTEN, das Vorarlberg zum Thema hat und einen anderen Blick auf das Land werfen soll. Ab März 2016 steht damit das Thema „Berührung“ im Fokus. Berührung verbindet beispielsweise die Geschichten vom Trapezkünstler Karl Zauser aus Feldkirch, der in den 1930er-Jahren im weltberühmten Zirkus Sarrasani auftrat, von der Hebamme, die über 4000 Kindern auf die Welt geholfen hat oder vom Imam, der rituelle Totenwaschungen vornimmt.
Einen Einstieg in die Ausstellung bieten „Berührungstagebücher“. Vorarlbergerinnen und Vorarlberger schicken dafür Fotografien von dem, was sie im Laufe eines Tages berührt haben.

Bergauf Bergab – 10.000 Jahre Bergbau in den Ostalpen


In der Sommerausstellung erzählt das vorarlberg museum die Geschichte der Alpen als uralte Bergbauregion. Entstanden ist die Ausstellung in Kooperation mit dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum. Über 650 Objekte, zahlreiche Inszenierungen sowie großformatige Bilder und Videos (auf einer sechs Meter breiten Leinwand) lassen die Besucherinnen und Besucher in 10.000 Jahre bewegte Bergbaugeschichte der Alpen eintauchen. Zu den ältesten Objekten, die in der Ausstellung zu sehen sind, gehören Bergkristalle. Das glänzende Mineral wurde nicht nur zur Schmuckherstellung gesucht, man schuf daraus auch äußerst kunstvolle Beile.

In Vorarlberg prägte der Bergbauboom im Spätmittelalter vor allem das Montafon. So ein Boom und der damit verbundene Reichtum einer Region kann aber auch schnell vorbei sein, deshalb der Titel „Bergauf - Bergab“.

Der Fall Riccabona


Das Ausstellungsjahr 2016 endet mit einer Familiengeschichte im Feldkirch des 20. Jahrhunderts. Die Ausstellung rekonstruiert die Geschichte der Familien Perlhefter und Riccabona. Der Zeitraum, den die Ausstellung abdeckt, reicht von etwa 1880 bis in die 1980er. Die wichtigsten Protagonisten sind die Geschwister Anna und Max Perlhefter aus Böhmen, Annas Ehemann Gottfried Kuno Riccabona und die gemeinsamen Kinder Dora und Max Riccabona.
Anhand von Exponaten - vornehmlich aus privater Hand - stellt die Ausstellung das Familienleben dar, aber auch verwandtschaftliche, berufliche, politische und kulturelle Netzwerke der Familie Riccabona. Zu diesem Netzwerk gehörten auch prominente Zeitgenossen wie Rudolf Wacker, Otto Ender, Leopold Figl, James Joyce oder Josef Roth.

Die Ausstellung thematisiert wichtige Elemente der Vorarlberger Geschichte des 20. Jahrhunderts, angefangen von der Geschichte der Zuwanderung, der kleinstädtischen bürgerlichen Lebenswelt und Kultur bis hin zur Geschichte des Nationalsozialismus und des Umganges mit der Epoche nach 1945 in Vorarlberg. Vor allem aber geht es darum zu zeigen, wie sich diese Geschichte auf den Mikrobereich privater Verhältnisse auswirkte.

 


Ich bin ich - Mira Lobe und Susi Weigel

28. November bis 1. Mai 2016
Eröffnung: 27. November, 17 Uhr

Egon Goldner. Zeitzeichen
30. Jänner bis 1. Mai 2016
Eröffnung:  29. Jänner, 17 Uhr  

ganznah

Landläufige Geschichten vom Berühren

Ab 19. März 2016

Bergauf -Bergab
11. Juni bis 26. Oktober 2016

Der Fall Riccabona
3. Dezember bis Frühjahr 2017

www.vorarlbergmuseum.at