Stefan Rüeschs Werke sind derzeit in der Galerie Sechzig in Feldkirch zu sehen. (Durchblick, Acryl u. Kohle auf Leinwand, 126 x 438, 2020, Foto: Markus Tretter)
Anita Grüneis · 02. Jun 2016 · Aktuell

Liebe und Hiebe in der neuen Spielzeit im TAK Theater Liechtenstein

„Von Liebe und Auflehnung“ heißt das Motto der kommenden Spielzeit des TAK Theater Liechtenstein. Pro Monat wird ein Schauspiel gezeigt, das sich mit diesem Thema in irgendeiner Form auseinandersetzt. Den Beginn macht „Salome“ von Oscar Wilde in einer Eigenproduktion des TAK. Dazu gibt es übers Jahr verteilt wie immer klassische Konzerte, Jazz, Tanz, Kabarett und Kinder- und Jugendtheater.

Liebe und Auflehnung sei eine Urkraftpaarung, die immer eine Auswirkung auf die Gesellschaft hat, meinte Intendant Thomas Spieckermann bei der Vorstellung der Spielzeit 2016/17. Daher wird das TAK das Thema in verschiedenen Formen aufgreifen. Die Saison startet am 17. September mit Oscar Wildes „Salome“, einem sozialen Drama, das heute wieder „hoch brisant“ ist, wie Spieckermann betonte. Es ginge in diesem Stück um Herrscherklasse und Underdogs, um Orient und Okzident, um Arm und Reich. Die Regie der Eigenproduktion hat Oliver Vorwerk übernommen, spielen werden Fritz Hammel, Philip Heimke sowie Claudia und Monika Wiederner. Regisseur Vorwerk, die Schwestern Wiederner und Bühnenbildner David König waren schon bei „Gilgamesh“ dabei. Die Inszenierung wird als mobiles Theater konzipiert und geht nach der Premiere auf Wanderschaft. Sie wird in vier Liechtensteiner Gemeinden gastieren sowie in Rapperswil, Alt St. Johann, Mels, Feldkirch und Bludenz.

Volks- und Burgtheater zu Gast


Eine weitere TAK-Eigenproduktion hat am 17. März Premiere. In der Komödie „Kunst“ von Yasmina Reza werden Thomas Beck, Fritz Hammel und Leander Marxer spielen. Die Regie übernimmt Tim Kramer, scheidender Schauspieldirektor am Theater St. Gallen.  Ein weiteres Highlight im Schauspielbereich ist das Gastspiel des Volkstheaters Wien, das am 22./23.  November mit „Nora3“ gastiert. Das Ibsen Stück wurde mit einem Prolog und einem Epilog von Elfriede Jelinek ergänzt. Dazu schrieb der Standard: „Das Volkstheater unter Badora (Anm: Intendantin Volkstheater) sprüht Funken. Und hat mit Reinsperger von der Burg eine Schauspielerin übernommen, die ohne sichtbare Anstrengung geistige Konzepte in körperliche Haltungen übersetzt.

Biografie und Terror


Auch das Burgtheater wird in Schaan gastieren und zwar am 27./28. Oktober mit Shakespeares „Sturm“ in der Regie von Barbara Frey mit Maria Happel, Joachim Meyerhoff und Johann Adam Oest. Die Inszenierung wurde in den Medien stürmisch als dichte leichtfüßige und oft auch witzige Produktion gefeiert. Weiters wird unter anderem zu sehen sein: Max Frischs „Biografie“ vom Deutschen Theater Berlin, „Faust II“ vom Theater Konstanz und Ferdinand von Schirachs „Terror“ in einer Inszenierung des Staatstheaters Karlsruhe.

Cameron Carpenter kommt


Bei den insgesamt acht klassischen Konzerten ist einer der Höhepunkte das Gastspiel am 13. Mai von Cameron Carpenter mit der „Academy of St. Martin in the Fields“. Der junge amerikanische Star wird auf seiner eigens für ihn angefertigten Orgel konzertieren und  sowohl eigene Werke als auch Werke von Bach, Poulenc, Britten und Gershwin spielen. Am 26. September kommen Pianist Nikolai Tokarev, Trompeter Martin Angerer und das Kammerorchester des Bayerischen Rundfunks in den Vaduzersaal. Auf ihrem Programm steht unter anderem Schostakowitschs Konzert für Klavier und Trompete.

Kuba und Wiener Soul


Im Jazzbereich – oder besser der World Music - wird am 20. Januar Brad Mehldau ein Solo-Konzert geben. „Mehldau hat eine reife und reflektive Phase seiner Kunst erreicht“, urteilt die New York Times über den 45-Jährigen. Aus Angola kommt der populäre Sänger Paulo Flores. Er schreibt seine vorwiegend politisch engagierten Lieder auf Portugiesisch. Auch Wiener Soul wird es geben mit „5/8erln in Ehr’n“, die am 31. März im TAK gastieren. Kubanische Rhythmen bringen die „Soneros de Verdad“, die zweite Generation des Buena Vista Social Clubs.

Umbilical Brothers und Science Busters


Im Kabarett-Bereich sind die „Umbilical Brothers“ aus Australien zum ersten Mal live im TAK zu erleben. Die Sprachbarriere überwinden die beiden Australier mit einem breiten Geräuschrepertoire sowie einem furiosen Mix aus Body-Comedy und Artistik. Alfred Dorfer wird kommen, Rainald Grebe, Sarah Hakenberg, Ohne Rolf und die Science Busters mit Martin Puntigam und Wissenschaftlern. Natürlich ist auch der Kinder- und Jugendtheater-Bereich in der nächsten Saison wieder reich bestückt an hochkarätigen Gastspielen aus ganz Europa. Das TAK zieht sich sein Publikum schon lange selber heran.

 

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